Fünfzehn Bücherfragen

Fuenfzehn Buecherfragen

»Ein Buch, das außer dir alle gemocht haben?« Oder: »Ein Buch, in dem du gern leben würdest?« Beim Flanieren durch die Literaturblogs bin ich auf der Seite Wissenstagebuch auf fünfzehn Bücherfragen gestoßen. Es ist ein Beitrag, der zum Mitmachen einlädt und schon beim Lesen ratterten die Gedanken los – ich konnte gar nicht anders, als mir diese Fragen zu schnappen und selbst zu beantworten. Und wer sich ebenfalls beteiligen mag: Lasst beim Wissenstagebuch in den Kommentaren einen Link da, so entsteht eine schöne Sammlung mit vielen Buchempfehlungen. Die Fragen stammen ursprünglich von der amerikanischen YouTuberin Steph Borer, um als book recommendation tag mehr Literatur in die Timelines zu bringen. Aber langer Rede kurzer Sinn: Hier sind sie, die Bücherfragen. Und meine Antworten.

Frage 1: Ein Buch, das du als dein »Lieblingsbuch« bezeichnest?

Kann es das geben? Das eine und einzige Lieblingsbuch? Vor ein paar Jahren habe ich über die fünfzehn Bücher geschrieben, die prägend waren für die ersten fünf Jahrzehnte meines Lebens. Mit dabei ist »Herr Lehmann« von Sven Regener, ein Buch, das ich so sehr mag, dass ich es seit seinem Erscheinen 2001 jedes Jahr einmal gelesen habe. Und lesen werde – inzwischen ist es ein regelrechtes Ritual, das ich nicht missen möchte. Alleine schon, um mich auf die letzten beiden Sätze zu freuen, die in meinen Augen die perfekte Lebensphilosophie darstellen: »Ich gehe erst einmal los, dachte er. Der Rest wird sich schon irgendwie ergeben.« Wenn es vielleicht das eine Lieblingsbuch nicht geben kann, ist dies jedenfalls mein Lieblingszitat. 

Frage 2: Dein »Guilty Pleasure«?

Gar nicht so einfach, zumindest musste ich etwas darüber nachdenken. Das einzige »Guilty Pleasure«, das ich als solches bezeichnen würde, war die Lektüre des unsäglichen Romans »Die Nebel von Avalon« von Marion Zimmer-Bradley. Allerdings war es eher »Guilty« als »Pleasure« – was habe ich mich durch diese Schwarte und den Esoterik-Mief, den sie ausstrahlte, durchgequält. Schon sehr lange her, aber unvergessen. Leider. 

Frage 3: Ein Buch, das außer dir alle gemocht haben?

»Tschick« von Wolfgang Herrndorf. Ein nett erzählter Roman, aber in meinen Augen nichts Besonderes, den Hype darum habe ich bis heute nicht verstanden. Vielleicht, weil ich mit der Geschichte nicht wirklich etwas anfangen konnte – ich fand sie weder spannend, noch witzig, noch berührend; mit Protagonisten, deren Loosertum mir viel zu plakativ geschildert war. 

Frage 4: Ein Buch, das du am schnellsten durchgelesen hast?

Ein schon etwas älterer Beitrag hier im Blog trägt die Überschrift »Süchtig nach einem Süchtigen«. Es geht darin um die Reihe der Harry-Hole-Krimis von Jo Nesbø. Auf einer Frankfurter Buchmesse erhielt ich die Bände »Der Erlöser« und »Der Schneemann« in die Hand gedrückt – und das war es dann. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich die gesamte Reihe, die damals aus sieben Büchern bestand, geradezu weginhaliert, nutzte buchstäblich jede freie Minute zum Lesen. Im Blog schrieb ich damals: »Harry Hole wurde in dieser Zeit mein Schatten, ohne ihn konnte ich in dieser Zeit das Haus nicht verlassen: In der Straßenbahn, im Café in der Mittagspause, abends zu Hause – er hat mich wochenlang auf Schritt und Tritt begleitet.« Warum war das so? Ich mochte Jo Nesbøs melancholischen Stil, mochte die zerrissene Figur des Harry Hole, mochte die brillant komponierte Spannung – als das zusammen erzeugte einen regelrechten Sog, der mich durch die Bücher fliegen ließ. 

Frage 5: Ein Buch, das mehr Aufmerksamkeit verdient?

Der schnelllebige Buchmarkt mit seinen Frühjahrs- und Herbstprogrammen gibt jedem Roman nur ein paar Monate Zeit, um seine Leser zu finden; danach füllt der nächste große Schwung der Neuerscheinungen die Buchhandlungen. Viele spannende Titel erhalten dadurch weit weniger Beachtung, als sie für ihre sprachliche, inhaltliche und literarische Qualität verdient hätten. Eines davon ist »Karpathia« von Mathias Menegoz, ein düsteres, historisches Drama, das uns in die ungarischen Karpaten des Jahres 1833 führt. In eine archaische Welt, in der schwelende Konflikte darauf warten auszubrechen. Es geht um gesellschaftliche Verwerfungen, die geradezu zeitlos zu sein scheinen: Spannungen zwischen verschiedenen Volksgruppen, religiös motivierter Hass, soziale Ungleichheiten, Unterdrückung und Ungerechtigkeit ergeben zusammen ein Pulverfass, das ein einziger Funke zur Explosion bringen kann. Dies alles in einer düster-eleganten Sprache, die perfekt zur menschenleeren Landschaft Siebenbürgens passt. Die den Leser ganz ruhig in die Geschichte hineinführt, aber bald ahnen lässt, dass Ereignisse in der Luft liegen, die ihren Tribut fordern werden. Ereignisse, die dann in ihrer Heftigkeit überraschend hereinbrechen, eines nach dem anderen, bis nichts mehr so ist, wie es war. Ein großartiges Buch!

Frage 6: Ein Buch, das demnächst verfilmt wird?

Hier muss ich ein wenig mogeln, denn es handelt sich um eine ganze Buchreihe, die als Serie verfilmt wird: »Slow Horses« von Mick Herron, eine der besten Krimireihen unserer Zeit. Zwei Bände à sechs Episoden sind bereits zu sehen, am dritten Band bzw. der dritten Staffel wird gerade gearbeitet. Die Slow Horses sind ein Trupp gescheiterter MI5-Agenten, die in eine Nebenstelle ausgelagert wurden; ein marodes Haus in einer weniger feinen Gegend in London. Es ist ein wahrer Mikrokosmos der Gescheiterten und die grandiose Mischung aus Sarkasmus, tiefschwarzem englischem Humor, derben Dialogen, Spannung und einer fein geschliffenen Sprache machen die Reihe zu etwas ganz Besonderem. Jackson Lamb heißt der Chef der Versagertruppe, der … ach, klickt einfach hier, um mehr über die Bücher zu lesen. Oder gleich die Bücher selbst, es lohnt sich. Genau wie die Verfilmung, in der Gary Oldman Jackson Lamb spielt und Kristin Scott Thomas die eiskalte MI5-Vizechefin. Und Mick Jagger singt den Titelsong. 

Frage 7: Das Buch, das du am häufigsten gelesen hast?

Es müsste eigentlich »Herr Lehmann« aus Frage eins sein, aber ich bin mir da nicht sicher. 1990 habe ich »Betty Blue« von Philippe Djian entdeckt und dieses Buch hat mein Leben verändert, denn der Autor öffnete mir mit seiner tragischen Geschichte von Betty und Zorg eine Welt jenseits der bürgerlichen Konventionen; das alles mit einer erzählerischen Wucht, die mir immer wieder den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Und das in einer Lebensphase, die geprägt war vom Aufbruch ins Erwachsenenleben, vom Gefühl, seinen eigenen Weg finden zu müssen. Philippe Djian hat mir mit »Betty Blue« dazu den literarischen Soundtrack geliefert. Und ich habe keine Ahnung, wie oft ich dieses Buch in dem Jahrzehnt zwischen dem zwanzigsten und dreißigsten Lebensjahr gelesen habe. Gefühlt unzählige Male. So sieht das zerfledderte Taschenbuch auch aus. 

Frage 8: Ein Buch eines Genres, das du eigentlich nicht liest?

Schauerromane lese ich eigentlich nicht, bei »The Hunger« von Alma Katsu war es das Buchcover, das mich neugierig gemacht hat. Die Autorin schildert eine historische Katastrophe, den Untergang der »Donner Party«. Ein Siedlertreck blieb 1846 auf dem Weg nach Kalifornien in der Sierra Nevada stecken, wurde vom Winter überrascht und nur wenige der Siedler und ihrer Familien waren im darauffolgenden Frühjahr noch am Leben. Katsu beginnt in ihrer Erzählung, die Grenze der Realität zu überschreiten, und ganz langsam gehen die historischen Begebenheiten in einen Schauerroman über, düster, brutal und absolut mitreißend geschrieben. Die Abgeschiedenheit der Landschaft ist fast spürbar, die vollkommene, alles erdrückende Stille fast hörbar – doch die Siedler sind nicht allein. Etwas ist dort draußen. »The Hunger« ist mit seinen Überschreitungen der Genregrenzen wahrscheinlich kein Buch für jeden Geschmack. Aber genau deshalb von mir eine große Leseempfehlung.

Frage 9: Ein Buch, das seinen Hype verdient?

Ich weiß nicht, ob man hier schon von einem Hype sprechen kann, aber »Fünf Winter« von James Kestrel habe in den letzten Monaten verdammt oft in meiner Timeline gesehen. Und es ist ein verdammt guter Roman. Bald mehr dazu, eine lesenswerte Besprechung gibt es unter anderem im Blog Zeichen & Zeiten. (Nachtrag: Jetzt ist auch meine Buchvorstellung online)

Frage 10: Ein Buch, das du meistens empfiehlst, wenn dich Leute fragen?

Es hängt immer ein wenig vom Kontext ab, doch es gibt drei Bücher, die ich schon seit vielen Jahren unermüdlich empfehle: »Erklärt Pereira« von Antonio Tabucchi ist eines der besten Bücher zum Thema Zivilcourage, die es gibt. Mit »Tuareg« von Alberto Vázquez-Figueroa bekommt man Nichtleser zum Lesen, der Spannungsbogen des Buches schnellt gleich zu Beginn weit nach oben, verweilt dort fast über die gesamte Handlung, um sich zu einem dramatischen und überraschenden Ende nochmals zu steigern. Und wer einen Roman lesen möchte, der wie kaum ein anderer den Sinn des Lebens beschreibt, dem sei »Alle Menschen sind sterblich« von Simone de Beauvoir unbedingt ans Herz gelegt. 

Frage 11: Ein Buch mit deinen Lieblingsfiguren?

»Gesammelte Werke« von Lydia Sandgren behandelt ernste Themen, es geht um Verlust, um das Gefühl der Leere und die Suche nach einem Sinn im Leben – das alles aber ist eingebettet in einer wunderbaren Erzählung über die Freundschaft, das Älterwerden und die Liebe zur Kunst, zur Literatur und zur Sprache. Und Martin, Gustav, Rakel und Cecilia sind mir 874 Seiten lang so ans Herz gewachsen, dass es sich wie ein Abschiedsschmerz anfühlte, als ich das Buch zu Ende gelesen hatte. Ein ganz und gar wunderbares Leseerlebnis. 

Frage 12: Ein Buch, in dem du gern leben würdest?

Anfang dieses Jahres habe ich die vier Barcelona-Romane von Carlos Ruiz Zafón komplett am Stück gelesen: »Der Schatten des Windes«, »Das Spiel des Engels«, »Der Gefangene des Himmels« und »Das Labyrinth der Lichter« – und das fühlte sich so an, als würde ich tatsächlich in diesen Büchern leben. Wochenlang habe ich mich an der Seite der Protagonisten durch Barcelona treiben lassen, eine Stadt voller düsterer Ecken, unheimlich, verwunschen und gefährlich. Enge, dunkle Altstadtgassen in den Vierteln Raval und Barri Gòtic, dem finsteren Zentrum mit seinen von der Meeresluft zerfressenen Fassaden, prachtvolle, mit Villen gesäumte Alleen an den Hängen des Tibidabo, spektakuläre Aussichten, dann wieder kleine Straßen voll schweigsamer Menschen, marode Häuser, deren einstige Pracht noch zu erahnen ist, La Rambla mit dem Plaça de Catalunya als pulsierendes Herz der Stadt; in melancholischen Cafés saßen wir und sind in einfachen Restaurants eingekehrt. Dabei leuchtet die Herzlichkeit der Buchhändlerfamilie Sempere allen Schicksalsschlägen zum Trotz wie ein warmes Licht durch das mystische Dunkel der Romanhandlung. Vom spektakulären Besuch im Friedhof der Vergessenen Bücher gar nicht erst zu reden, aber darüber muss ich Stillschweigen bewahren, dieser Ort ist ein Geheimnis.  

Frage 13: Ein Buch, bei dem du dir wünschst, dass du es noch mal zum ersten Mal lesen könntest?

Da gäbe es einige zu nennen, aber ein ganz besonderes Leseerlebnis war der Roman »Unser Teil der Nacht« der Autorin Mariana Enriquez. Er hat mich tief in eine der ungewöhnlichsten, aber auch verstörendsten Geschichten, die ich jemals gelesen habe, hineingezogen. So, dass ich ein paar Nächte lang sehr seltsame und unruhige Träume hatte, in denen Fetzen aus dem Buch eine Rolle spielten. Oder wie es in der Buchvorstellung zu lesen ist: »Ich habe ein Faible für düstere Geschichten, aber so tief hinab in die Dunkelheit hat mich Literatur noch nie geschickt.« Ein absolutes Lesehighlight, nicht nur der letzten Jahre, und ein Buch, das ich niemals wieder vergessen werde. Und ich beneide alle, die es noch vor sich haben. 

Frage 14: Ein Buch, von dem du dachtest, dass du es hassen würdest? 

Als ich die ersten Ankündigungen des Romans »Mädchen, Frau etc.« von Bernadine Evaristo gelesen habe, packte ich das Buch gedanklich in die Schublade ›identitätspolitisches Manifest‹ und damit automatisch auf den Lese-ich-auf-keinen-Fall-Stapel. Dann sprach ich mit einer der Buchhändlerinnen meines Vertrauens über das Buch – und sie war so davon begeistert, dass sie mir ihr eigenes Arbeitsexemplar auslieh. Zum Glück, denn ansonsten hätte ich einen der besten Romane der letzten Zeit verpasst. 

Frage 15: Ein Buch, das dich zum Weinen gebracht hat?

Tatsächlich habe ich beim Roman »Vom Ende der Einsamkeit« von Benedict Wells feuchte Augen bekommen. Damit bin ich sicherlich nicht alleine, denn der Plot ist pointiert in Richtung Tränendrüse geschrieben. Das ist zwar handwerklich sehr gut gemacht, aber so durchschaubar, dass die Geschichte keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Dafür haben mich die ersten drei Bücher des Autors sehr begeistert und um Längen besser gefallen: »Spinner«, »Fast genial« und »Becks letzter Sommer« sind Romane mit Ecken und Kanten, cool und nachdenklich zugleich. Und nicht so glatt in Richtung Rührstück durchkomponiert wie »Vom Ende der Einsamkeit«. 

Das sind sie also, die Antworten auf die fünfzehn Bücherfragen. Und dank permanenter Mogelei sind es mehr als fünfzehn Buchtipps geworden – aber das kann ja nicht schaden. Falls jemand übernehmen möchte: nur zu, ich bin gespannt. 

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10 Antworten auf „Fünfzehn Bücherfragen“

  1. Ich bin eben zum ersten Mal auf diesen Blog gestoßen und bin nach dem Text zum Jubiläum gleich zu den Fragen gesprungen.
    Das ist alles sehr interessant!
    Habe manchmal genickt und manchmal den Kopf geschüttelt.
    „Die Nebel von Avalon“ habe ich als Jugendliche gelesen, das ginge heute wirklich nicht mehr.
    „Erklärt Pereira“ habe ich vor langer Zeit geschenkt bekommen und dann ungelesen weiterverschenkt, was mich heute sehr ärgert. Werde es mir wieder kaufen.
    Zu „Tschick“ kann ich jedes Wort unterschreiben! Ich habe diesen Hype nie verstanden!
    Die Romane von Zafón habe ich geliebt.
    Mit den Krimis von Jo Nesbø ging es mir anders. Die ersten drei habe ich verschlungen, aber spätestens ab dem vierten Band konnte ich Hole nicht mehr leiden. Da wurde die Handlung für mich völlig überzogen und unglaubwürdig.
    Die Frage nach meinem Lieblingsbuch könnte ich nicht beantworten, es sind zu viele. Sollte ich aber jemals auf eine einsame Insel verbannt werden und dürfte nur ein einziges Buch mitnehmen, dann wäre das Goethes Faust. den würde ich dann auswendig lernen und mich jeden Tag an dieser Sprache erfreuen. Seltsam, ich weiß!

  2. Ich bin erst seit einigen Wochen hier dabei und freue mich auf/über jeden neuen Beitrag, weil mir jenseits des Mainstreams ganz neue Autorinnen und Autoren nahe kommen. Dafür ein grosses DANKE! So nun auch in diesem Fragekatalog. Meine einzige Sorge: wann schaffe ich es, alles zu lesen, was mich anspricht???

  3. Danke für die interessanten Lesetipps und vor allem für Ihre Antwort zu Frage 3. Endlich bin ich nicht mehr allein mit meiner Einschätzung. ?

  4. „Erklärt Pereira“ steht schon ewig auf meiner Liste, ich glaube, jetzt muss ich es mir demnächst vornehmen.

    Sandgrens „Gesammelte Werke“ habe ich sogar schon da. Ich bin gespannt.

    Danke für die Tipps, ich mochte den TAG bei Jana/Wissenstagebuch schon so gern. :)

    1. Ja, der Beitrag von Jana/Wissenstagebuch ist sehr inspirierend und ich bin gespannt, was noch an Antworten auf diese Fragen zusammenkommt.

      1. Schön, dass ihr dabei seid. Ich habe aus dem Beitrag gleich einige Empfehlungen mitgenommen.
        „Erklärt Pereira“ hätte ich auch fast als Lieblingsbuch vermerkt und auf eine Nennung neben „Schlafes Bruder“ verzichtet. Die Fragen disziplinieren und zwingen dazu, nur eine kleine Auswahl zu treffen; dafür bekommt man aber auch viele konkrete Empfehlungen an die Hand. „Karpathia“ steht schon seit Veröffentlichung deiner Besprechung weit oben auf der Wunschliste, ich hatte bislang nur von einer ungarischen (Rechts-)Rockband dieses Namens mit anderer Schreibweise gehört und mein letzter Roman aus Siebenbürgen, „Der Scheiterhaufen“ von György Dragomán ist mir in sehr guter Erinnerung geblieben.
        An „Herr Lehmann“ erinnere ich mich nach etlichen Jahren fast gar nicht mehr, außer daran, dass ich das Buch damals mit einem guten, versöhnlichen Gefühl abgeschlossen habe (interessant, was so in Erinnerung bleibt). Nach dem Zitat der letzten beiden Sätze kann ich mir auch wieder vorstellen, warum.

        „Die Nebel von Avalon“ habe ich tatsächlich vor ein paar Monaten aus einem Second-Hand-Buchladen mitgenommen, weil ich dachte, dass es nicht sein kann, dass ich dieses gefühlt allgegenwärtige Mövchen (kennt dieses Dialektwort noch jemand?) noch nicht gelesen habe. Nach deiner Beschreibung habe ich da wohl nicht viel verpasst. Im Bücherregal steht’s jetzt trotzdem.

        Ein Teil der Barcelona-Romane von Carlos Ruiz Zafón steht nach den umfassenden Empfehlungen zu spanischsprachiger Literatur in „Gelbe Schmetterlinge und die Herren Diktatoren“ von Michi Strausfeld schon im Regal. Durch deinen Beitrag bin ich zum ersten Mal überhaupt auf „Betty Blue“ von Philippe Djian, „Tuareg“ von Alberto Vázquez-Figueroa und „Unser Teil der Nacht“ von Mariana Enriquez aufmerksam geworden. Die geballten Empfehlungen, die auf diese Fragen folgen, werden natürlich sofort notiert.

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