Eigentlich ist es fast so etwas wie die Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet der Blogbeitrag über das Wegschmeißen von Büchern zu den meistgelesenen hier auf Kaffeehaussitzer gehört. Darin hatte ich beschrieben, wie befreiend es sein kann, ein Buch, das sich als Lesezeitverschwender herausgestellt hat, einfach ins Altpapier zu werfen. Sucht man auf Google nach diesem Thema, stand der Blogbeitrag lange Zeit an Platz eins der Suchergebnisse, bis ein Artikel aus der FAZ diese Stelle eingenommen hat. Und obwohl der Text jetzt schon ein paar Jahre alt ist, kommen nach wie vor neue Besucher darüber auf den Blog; die Frage nach dem Wegschmeißen von Büchern scheint viele zu bewegen.
Ironie des Schicksals – das habe ich geschrieben, weil die Menschen, die mich gut kennen, wissen, wie wichtig mir der sorgfältige Umgang mit meinen Büchern ist. Ohne besonders darauf zu achten, sieht bei mir ein gelesenes Buch fast noch unbenutzt aus, von ein paar Bleistiftmarkierungen im Inneren abgesehen. Und einmal hatte ich einen Albtraum, bei dem ich auf der Flucht vor irgendetwas sehr, sehr Furchterregendem nicht vorangekommen bin, weil ich auf keinen Fall die vielen Bücher zurücklassen wollte, die ich bei mir trug.
Daher gibt es jetzt diesen Blogbeitrag über meinen Umgang mit Büchern, über meine ganz persönlichen Gebräuche, Rituale und Marotten.
Über das Sammeln
Es werden immer mehr. Ich lese etwa ein bis zwei Bücher in der Woche und oft kommen im gleichen Zeitraum vier, fünf, sechs neue dazu. Die Regale quellen über, die Bücher stapeln sich auf dem Boden, auf Stühlen, auf dem Küchenfensterbrett, überall. Und ich liebe es. Liebe die Stapel, liebe die vollen Regalbretter und besonders liebe ich die bibliophilen Schmuckstücke, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben; seien es die Bände der Anderen Bibliothek, die schönen Mare- oder Hanser-Klassikerausgaben, viele Bände der Büchergilde Gutenberg bis hin zu wahren Kostbarkeiten, wie die auf zwei Papierrollen gedruckte Ausgabe von Jack Kerouacs »On the Road«. Viele der gestapelten Bücher warten Jahre darauf, gelesen zu werden. Im Moment des Kaufens geht es erst einmal darum, genau dieses Buch haben zu wollen – und zwar solange es im schnelllebigen Literaturgeschäft noch als gebundenes Buch erhältlich ist. Taschenbücher kaufe ich nur im Notfall, denn den beim Lesen enstehenden Knick im Buchrücken finde ich unerträglich.
Das schönste Zitat überhaupt zum Thema stammt von Durs Grünbein: »Ich kaufe Bücher nicht, weil ich sie alle benötige, sondern weil ich mir ausmale, wie herrlich es sein wird, sie demnächst – sagen wir eines Tages, zu lesen.«
Über das Verleihen
Kurz und knapp: Ich verleihe keine Bücher. Nie. An niemanden. Die Menschen, die um meinen sehr sorgfältigen Umgang mit Büchern wissen, fragen aber auch schon lange nicht mehr danach.
Über die perfekte Lesehaltung
Am liebsten sitze ich auf einem Stuhl an einem Tisch. Natürlich am besten im Café, aber da das im Alltag viel zu selten möglich ist, tut es auch der Küchentisch. Lesen im Bett macht mich zu schnell zu müde, Sessel ist gegen später okay. Auf Ideen, wie etwa in der Badewanne ein Buch zu lesen, würde ich nie kommen, zumal ich Baden als Zeitverschwendung empfinde.
Über Heißgetränke
Mit einem Buch im Café sitzen und beim Lesen Kaffee trinken ist für mich eine Art Vorstufe zum Paradies. Aber auch zu Hause ist es ein wahres Ritual, die Espressomaschine auf den Herd zu stellen und es mir anschließend mit einem koffeinhaltigen Heißgetränk bequem zu machen. Auf einem Stuhl. Am Tisch. Manchmal nehme ich mir die Zeit dazu, noch bevor ich morgens zum Arbeiten aufbreche. Und wenn man gleich zu Beginn des Tages die morgendliche Hektik durch dieses Ritual herunterfahren kann, hat man den ganzen Tag das Gefühl, sich etwas Schönes gegönnt zu haben.
Über Kaltgetränke
Wein und Literatur sind ja auch so eine wunderbare Mischung. Manchmal muss es aber auch ein anderes, zum Inhalt besser passendes Getränk sein. Als sich etwa bei Bruce Holberts »Einsame Tiere« der Showdown abzeichnete, kam ein ein Bourbon zum Einsatz. Zu Sven Regeners »Herr Lehmann« wird Bier gereicht, klar. Bei den Harry-Hole-Krimis mit der drastisch geschilderten Alkoholsucht des genialen Ermittlers reicht mir allerdings ein Glas Wasser.
Über Notizen im Buch
Schon immer habe ich mir Textpassagen in Büchern markiert, die mich beim Lesen besonders bewegt haben. Und dazu die entsprechende Seitenzahl vorne hineingeschrieben. Wenn ich dies viele Jahre später nachlese, fällt mir oft die Situation wieder ein, in der mich das Buch begleitet hat. Seit ich über Literatur blogge, ist Lesen ohne einen Bleistift in Reichweite allerdings komplett unmöglich geworden. Oft komme ich erst Monate später dazu, über ein gelesenes Buch zu schreiben, doch mit den Markierungen imText bin ich sofort wieder in der Geschichte und in meinen Gedanken dazu. Von daher mögen meine Bücher von außen oft fast ungelesen aussehen, im Inneren aber nicht.
Über Lesezeichen
Knicke gehen gar nicht. Den Schutzumschlag an die entsprechende Stelle einfalten natürlich auch nicht. Ansonsten ist es mir aber egal, was die Seite markiert, an der ich weiterlesen möchte. Es kann ein zerfledderter Kassenbon sein. Oder ein vom Urlaub übrig gebliebener Geldschein in fremder Währung. Oder das schicke Lesezeichen aus dem Shop der New York Public Library, an dem ich nicht vorbeigehen konnte. Apropos Geldschein: Ich weiß ziemlich sicher, dass in einem meiner Bücher noch ein damals nagelneuer Fünf-D-Mark-Schein liegen muss. Nur leider nicht, in welchem.
Über schiefgelesene Bücher
Schiefgelesene Bücher finde ich gruselig. Wenn ein gebundenes Buch zu Ende gelesen ist, steht der Buchblock durch das Blättern der Seiten leicht schief, auch dem Buchrücken ist dies anzusehen. Daher blättere ich die Bücher immer zurück, nehme etwa 50 Seiten auf einmal und falze diesen Papierpacken regelrecht in die andere Richtung. Und siehe da: Das Buch ist wieder gerade. Den Trick hatte mir ein früherer Buchhändlerkollege beigebracht und ich weiß, dass sich viele meiner Freunde darüber lustig machen. Das ist mir aber egal, ein paar Marotten darf jeder haben.
Über das Nosing
Direkt nach dem ersten Aufschlagen eines Buches rieche ich daran. Dieser Geruch, diese Mischung aus Papier, Leim und Druckerschwärze ist für mich der wunderbarste Duft auf der ganzen Welt. Dabei gibt es riesige Unterschiede. Nicht alle Bücher riechen gut, aber manche duften phänomenal. Ein echtes olfaktorisches Highlight der letzten Jahre war »Verzeichnis einiger Verluste« von Judith Schalansky. Bei diesem Buch wurde ich beim Nosing-Ritual in der Straßenbahn beobachtet. Und erntete ein wissendes Lächeln.
Über das Durchhalten
Lesezeit ist kostbar. Daher lese ich ein Buch nicht zu Ende, wenn der Funken nicht nach den ersten paar Kapiteln oder – sagen wir – nach maximal hundert Seiten übergesprungen ist. Dabei gibt es Bücher, deren Zeit noch nicht gekommen ist, der Zeitpunkt der Lektüre passt gerade nicht. Die kommen zurück ins Regal. Aber die Durchquälerei in früheren Jahren, als ich jedes Buch unbedingt von der ersten bis zur letzten Seite lesen musste und mich wochenlang mit öden Lektüren langweilte – darauf habe ich heute keine Lust mehr. Und auch keine Zeit dafür, denn auf manche Bücher kann man auch getrost verzichten. Ich habe es mal grob überschlagen: Wenn ich das statistische Durchschnittsalter von Männern erreichen und bis zum Schluss fit bleiben sollte, dann habe ich bei meinem Lesetempo noch Zeit für etwa 1.800 bis 2.000 Bücher.
Über das Aussortieren
Auch wenn ich überquellende Buchregale und Buchstapel auf dem Boden gerne mag – irgendwann ist eine Grenze erreicht, an der die Buchmengen doch zu viel werden. Dann wird aussortiert. Letztendlich bleiben im Regal: Die Bücher, die mich so begeistert oder bewegt haben, dass ich mir vorstellen könnte, sie noch einmal zu lesen. Was ich in der Tat gerne mache. Natürlich bleiben auch diejenigen Bücher, mit denen ich besondere Erlebnisse verbinde oder die mich in wichtigen Lebenssituationen begleitet haben. Und dann diejenigen, in denen ich möglicherweise noch einmal etwas nachlesen möchte, was insbesondere die Sachbücher betrifft. Der Rest kommt weg. Wird verschenkt, in öffentliche Bücherschränke gebracht oder – selten – tatsächlich ins Altpapier geworfen. Somit stehen vor allem ungelesene Bücher im Regal und die Frage »Hast du die auch alle gelesen?« ist natürlich Blödsinn. Vorratshaltung ist alles.
Über die Ordnung im Bücherregal
Es gibt keine. Manche Autoren stehen einigermaßen gesammelt nebeneinander, aber letztendlich geht es bei mir nach dem Motto: Wo Platz ist, sind Bücher. Das führt manchmal dazu, dass ich länger suchen muss, wenn ich zwar weiß, dass ich ein bestimmtes Buch habe, aber nicht genau, wo es ist. Macht aber nichts, spannend ist dafür, welche Bücher einem beim Suchen sonst noch ins Auge fallen. Und versehentlich doppelt gekauft habe ich noch nie.
Über die Haptik
Das böse Wort für Digitalmenschen. Zwar habe ich schon viele tausend Seiten auf meinem Tolino gelesen, doch ein Buch ist ein Buch ist ein Buch. Text, Gestaltung und Material gehören für mich untrennbar zusammen. Wenn ich daher die Wahl habe, greife ich immer zum gedruckten Buch. Im März 2016 hatte ich nach einem spannenden Gespräch auf der Leipziger Buchmesse mit Digitalverlegerinnnen hier geschrieben: »Nun habe ich nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich kein großer eBook-Leser bin, dazu ist mir das Buch als Gegenstand einfach viel zu wichtig. Gleichzeitig finde ich die leidige Diskussion Print versus Digital überflüssig und ermüdend, denn jeder kann schließlich lesen, was und wie er möchte. Aber durch diese Gesprächsrunde ist mir klar geworden, dass eBooks vor allem eines sein können: Eine Erweiterung des Lesehorizonts. Denn es geht nicht nur um einen bloßen Abklatsch gedruckter Texte als elektronische Version, sondern um Texte, die nur oder vor allem elektronisch funktionieren. Die es nur elektronisch gibt. Die sorgfältig editiert und layoutet sind, die etwas Eigenständiges darstellen.« Dieser Meinung bin ich immer noch, wobei ich das Gefühl habe, dass sich seitdem in der Entwicklung digitaler Bücher nicht viel getan hat – es ist ja eher so, das bei den Digitalverlagen inzwischen auch gedruckte Bücher erscheinen. Korrigiert mich gerne, falls ich etwas übersehen habe.
Über das Wegschmeißen
Und zum Schluss noch jenes Thema, das der Auslöser für diesen Beitrag war. Nein, ich fülle keine Altpapiertonnen bis zum Rand mit weggeworfenen Büchern. Aber bei aller Sorgfalt, mit der ich Bücher behandle, habe ich kein Problem damit, auch mal eines einfach wegzuwerfen. Denn manchmal hat man einfach Pech mit der Lektüreauswahl und erwischt einen Lesezeitverschwender oder Regalmeterblockierer. Und wenn ich mich so richtig etwa über die Banalität eines Textes oder die schlechte Recherche zu einem Thema ärgere, dann hat es etwas sehr Befreiendes, seinem Ärger mit einem gezielten Wurf ins Altpapier Luft zu machen.
So, genug aus dem Nähkästchen geplaudert, ich habe zu tun. Denn gestern hatte ich ein Buch zu Ende gelesen. Was bedeutet, dass ich jetzt in aller Ruhe die Regalreihen und Stapel durchgehen und mir die schönste aller Büchermenschen-Fragen stellen werde:
Was lese ich als nächstes?
Fortsetzungen
Ein schöner Zufall: Genau an dieser Stelle setzt ein Beitrag von Tobias Nazemi im Blog buchrevier an, der fast zeitgleich mit diesem hier veröffentlicht wurde.
Fabian Neidhardt hat die Fragen dieses Beitrags aufgenommen und sie für sich selbst in seinem Blog mokita beantwortet. Schaut dort mal vorbei.
Ich erkenne mich in vielem wieder, vor allem darin, wie ich Anmerkungen in Büchern anbringe: feine Bleistiftstriche und vorne im Vorsatzblatt die Seiten, auf denen ich sie angebracht habe. Auch bei mir gehört ein Bleistift zum festen Ritual beim Lesen, nicht nur, wenn ich das Buch rezensieren möchte. Auf einem Stuhl an einem Tisch zu sitzen ist eine gute Idee, die ich umsetzen werde, weil ich im Sessel oft beim Lesen einzuschlafen drohe – und das hat nichts mit der Qualität der Bücher zu tun, sondern mit meinem Schlafdefizit. Im Sitzen werden außerdem die Bleistiftstriche gerader.
Die beste Methode, sich von Büchern zu trennen, ohne in Gewissenskonflikte zu kommen ist: zügig den Wohnort wechseln. Bei mir kommen 25 Umzüge zusammen, und dankbar war ich für Mietswohnungen mit schönen breiten Treppenhäusern. Kaum, dass etwas liegen blieb, es waren wohl in den letzten Jahren immer so zwischen 150 und 200 Bücher, die so in die Freiheit entlassen wurden. Ausnahme KÖLN. In der Weißenburg Straße Nummer 43 – aufgemerkt! – wohnen Menschen, denen Bücher offenbar fremd sind. Oder die einen sehr eigenwilligen Lesegeschmack haben. Nichts (!) tat sich über Tage. Nicht ein einziges Buch. Also, es war Ende Juli, es war warm und kein Regen in Sicht, fanden sich die Exilanten auf diversen Bänken unter dicht belaubten Platanen wieder. Und – Spaziergänger erbarmten sich. Was, wenn nicht … kaum auszudenken…
Stimmt, bei Umzügen sind bei mir auch stets viele Bücher aussortiert worden. Auf 25 Wohnungswechsel komme ich zwar nicht, doch gut zweistellig war es schon …
Danke für diese Gedanken. Evtl. sollte ich mich damit anfreunden, dass ich meine Bibliothek niemals komplett in Regale aufgestellt sehen werde. Das Stapeln hat auch seinen Charme. Also eher wie ein Antiquariat statt eine Buchhandlung für neue Bücher ….. — Bücher wegzugeben kommt für mich noch nicht in Frage. Einmal kam ein ausgeliehenes Buch nicht zurück: Ich habe nichts gesagt, denn das Buch war genau bei der richtigen Person gelandet. Volltreffer! Ich habe es mir dann nochmal für mich selbst gekauft.
Lieber Uwe,
das kann ich an so vielen Stellen nachvollziehen! Man entwickelt Gewohnheiten, Rituale im Umgang mit Büchern. Ich behalte und kaufe meistens übrigens auch nur Hardcover-Bücher, mit einer Ausnahme: Den Badewannenbüchern. Da hast du mich zu einem Outing inspiriert.
Herzliche Grüße, Birgit
Liebe Birgit,
ich habe es direkt gelesen. Sehr schön …
Herzliche Grüße, Uwe
Ich weiß nicht, ob es wirklich so verwerflich ist, Bücher in den Altpapier zu werfen (wenn sie sonst keine haben möchte). Man muss sich nur mal auf den Flohmärkten die Bücherkisten anschauen, die zu Ramschpreisen unters Volk gebracht werden.
Und ich weiß schon, warum ich vermehrt E-Books lese, auch wenn das Bücherregal an der Außenwand der Wohnung (oder des Hauses) durchaus eine dämmende Wirkung haben kann :D
Es gibt in der Tat unzählige Bücher, die niemand mehr haben möchte. Die müllen dann die öffentlichen Bücherschränke zu (zumindest diejenigen, die ich kenne) und irgendwann erbarmt sich jemand und schafft Platz …
Hallo,
„Die Regale quellen über, die Bücher stapeln sich auf dem Boden, auf Stühlen, auf dem Küchenfensterbrett, überall.“
Das kenne ich nur zu gut! Wenn ich mich hier umgucke, sieht es bei mir sehr ähnlich aus… Allerdings sind es nur wenige echte bibliophile Schmuckstücke, sondern einfach nur stinknormale Romane. Das Absurde ist, dass ich aufgrund eingeschränkten Sehvermögens (was sich mit Brille nicht komplett korrigieren lässt) zwar nur noch eBooks lese, aber immer noch Printbücher kaufe. Nur, um sie im Regal stehen zu haben. Oder halt auf dem Boden oder sonstwo.
Ich verleihe Bücher, weil mich Gebrauchsspuren normalerweise schlichtweg nicht stören – außer, sie zeugen von grob fahrlässigem Leseverhalten. Irgendwie mag ich es sogar, wenn man einem Buch sein Leben ansieht. Aber Eselsohren gehen mir da auch zu weit…
Ich breche Bücher nur höchst selten ab, obwohl ich mir immer wieder vornehme, da gnadenloser zu sein. Selbst, wenn es sich um ein Rezensionsexemplar handelt – dem Verlag wäre ein Abbruch wahrscheinlich lieber als eine vernichtende Rezension.
LG,
Mikka
Die E-Book/Print-Kombi gefällt mir. Ich kenne auch Menschen, die vor allem digital lesen, doch wenn ihnen ein Buch so richtig gefällt, kaufen sie es sich danach in der Print-Version. Um es zu haben.
Liebe Grüße
Uwe
Aus mir nach wie vor rätselhaften Gründen kann ich bei einigen Blogger/innen „liken“ und bei anderen nicht. Der Stern bleibt einfach nicht haften, egal wie fest ich auf die Tastatur meines Rechners haue. Also, hier ein dicker Stern, mir hat es Spass gemacht, zu lesen, wie Du mit deiner Liebe zu Büchern doch noch relativ entspannt mit ihnen umgehst. Das gefällt mir und war auch inspirierend – zumal ich gerade mal wieder Platz schaffen muss.
Vielen lieben Dank!
Hi Uwe,
ich hätte nie gedacht, dass Du gelegentlich auch mal ein Buch wegwirfst. Ich habe das nur einmal bei einem Hardcover Buch gemacht, weil es auseinandergefallen ist. Und als ich das dann einer Freundin erzählt habe, habe ich mir einen bösen Blick und ein verständnisloses Kopfschütteln eingefangen :-).
Ich habe neulich auch wieder einen Schwung Bücher ausgemistet und war ganz erstaunt, dass einige von ihnen schon so alt sind, dass man sie gar nicht mehr kaufen kann. DAbei stammen sie aus den 2000er Jahren. (Deswegen bin ich echt froh, dass eBooks inzwischen selbstverständlich sind. Selbst, wenn es einen Titel nicht mehr im Print gibt, dann kann man sich zumindest das eBook kaufen).
Ich finde es faszinierend, dass so viele Bücher innerhalb einer Woche bei Dir einziehen. Mein Stapel ungelesener Bücher beträgt inzwischen auch um die 200 Titel, wobei ca. die Hälfte Hörbücher sind, die digital auf meiner Festplatte vor sich hin schlummern. Manchmal finde ich es super, so viel Auswahl zu haben. Und an anderen Tagen fühle ich mich von den vielen Titeln auch etwas erschlagen. Aber ich denke, so geht es jeder/m Buchliebhaber*in.
viele Grüße
Emma
Naja, das kommt auch wirklich nicht oft vor. Aber manche Bücher sind so schlecht und so voller Recherche-Fehler, dass sie nie hätten gedruckt werden dürfen … da habe ich keine Skrupel. Und wie Du selbst festgestellt hast, ist der Buchmarkt ein schnelllebiger – daher versuche ich den Erwerb von Büchern, die ich gerne lesen möchte, nie auf die lange Bank zu schieben – allzu schnell gibt es sie nicht mehr.
Viele Grüße
Uwe
Stimmt. Auch ich erkenne mich wieder – wie so viele, wie ich hier lese. Ist es also ein generalisierbares Verhaltensmuster der ‚book worms‘? Ich denke ja. –
Und selbst das „Wegschmeissen“ kann ich nachvollziehen, hatte selbst ein ähnliches Erlebnis: Hatte in einer öffentlichen (also auch Minderjährigen frei zugänglichen) Bücherkabine ein fragwürdiges Pamphlet gefunden, neugierig und gleich darauf erschrocken darin geblättert… – Fazit: Es landete fein zerstückelt – massakriert gewissermaßen – im Altpapier. Manchmal muss man eben selbst im Kleinen lenkend eingreifen – gesamtgesellschaftlich gesehen :) .
Gute Sache … ;-)
Keine Sorge… Ich gehöre auch zu den Rückwärtsblätterern, wenn der buchblock schief ist. Sind wir also schon zu zweit in diesem illustren Klub.
Ich gehe da aber sogar noch einen Schritt weiter und ziehe schiefgelesene Bücher bei Freunden aus dem Regal, um sie wieder gerade zu blättern. ?
Wie cool, dann sind wir schon zwei. Das wird ein schönes Gespräch auf der #FBM19 …
? Ich freu mich schon!
Ich erkenne mich in vielen der Bemerkungen/Anmerkungen Deines wunderbaren Beitrages wieder. Allerdings bin ich nicht so der Café-Leser, weil ich dank guter Ohren recht sensibel auf Hintergrundgeräusche reagiere und mich dann nicht aufs Lesen konzentrieren kann. Ich habe ein Lieblingscafé unterm freien Himmel oberhalb eines Weinberges, allerdings kann ich dort oft nicht lange sitzen, da die Gespräche an den Nebentischen zu mir rüberschwappen. Ich ziehe mich dann eher aufs Sofa oder – wenn das Wetter schön ist- auf eine Bank im Freien bzw. den Balkon zurück. Viele Grüße
Ich mag auch nur den Gesamt-Geräuschpegel. Sobald jemand in der Nähe so laut spricht, dass man mithören kann, ist es mit der Konzentration vorbei. Aber das Zischen der Kaffeemaschine, das Gläserklirren, gemurmele Gespräche – ich liebe es.
Lieber Uwe,
hab vielen Dank für deinen feinen Betrag am heutigen Feiertag! Es war so schön, ihn zu lesen, passt er doch so gut in meine derzeitige Bücherstimmung.
Momentan überlege ich, meine Sammlung an Lieblingsbüchern zu reduzieren. Unterm Strich sind es wirklich nur wenige, die ich aus dem Regal ziehe.
Wie groß ist deine Sammlung mit deinen Lieblingen? Magst du es verraten?
Nach meiner ersten großen Magic Book Cleaning Aktion 2016 (über die ich auch berichtete, ebenfalls sehr beliebt) fällt es mir leichter, Bücher auszusortieren.
Doch sie wegzuwerfen, kriege ich einfach nicht übers Herz. Ich spende, verschenke oder setze sie aus (in Kartons oder in Bücherschränke).
Eine leichte Routine ist es trotz des Trainings nicht geworden. Ja, manchmal muss ich schon tief durchatmen vor dem Loslassen. Doch danach ist’s einfach nur herrlich befreiend – und beglückend.
Bücherfrohe Grüße,
Klappentexterin
Ich versuche schon, mich mit so vielen Büchern wie möglich zu umgeben – einfach nur, um ständig einen großen Lesevorrat zu haben. Aber irgendwann sind auch die 50 Regalmeter, die mir zur Verfügung stehen, vollgepackt. Und wenn dann die Stapel auf dem Boden zu viel werden, wird aussortiert. Aber erst dann. Und die nächsten kommen bald wieder dazu …
Vieles was du geschrieben hast geht mir genau, bzw. handhabe ich auch so. Allerdings muss ich sagen, dass ich nicht annhähernd so viel lese wie du. Bücher wegschmeißen mache ich aber trotz allem nicht. Wenn mir ein Buch nicht gefällt, dann kommt es zu bookcrossing oder in meiner Nähe gibt es ein offenes Bücherregal. Ich habe dann die Hoffnung, dass es zumindest jemand anderes gefällt der daran seine Freude hat.
Im Prinzip gebe ich Dir recht und in der Regel halte ich das auch so. Allerdings sind die öffentlichen Bücherregale in meiner Umgebung so vollgestopft mit alten Büchern, die wirklich niemand mehr haben möchte. Die dann auch keiner mehr mitnimmt. Und um die ist es definitiv nicht schade, wenn sie irgendwann den Gang alles Irdischen gehen …
…mal wieder auf den Punkt genau getroffen und somit mir aus der Seele gesprochen!
Herzlichen Gruß
Andreas
Danke, Andreas.
Moin,
wegwerfen bringe ich einfach nicht übers Herz, aber wir haben hier in Frankfurt die wunderbaren Bücherschränke in allen Stadtteilen stehen in die man Bücher „entsorgen“ kann und vielleicht eine/n anderer Leser/in damit glücklich machen. Ansonsten danke für den wunderbaren Beitrag bei dem ich mit fast allem übereinstimme.
Herzlichen Gruß
Vielen Dank!