Leseprojekt Tragödie eines Volkes

Leseprojekt Tragoedie eines Volkes

Seit etlichen Jahren steht das Buch »Die Tragödie eines Volkes« des Historikers Orlando Figes ungelesen im heimischen Regal. Es beschreibt die russischen Schicksalsjahre zwischen 1891 und 1924. Im Oktober 2017 jährte sich die russische Revolution zum hundertsten Mal – also ein perfekter Anlass, um sich endlich einmal diesem Meilenstein der Geschichtsschreibung zu widmen. Dabei fiel mir auf, dass Figes‘ Werk nicht das einzige Buch in meinem Bücherschrank ist, dass sich mit dem Thema russischer Geschichte im 20. Jahrhundert beschäftigt. Bei weitem nicht. Vielmehr hat sich hier ein ganzer Stapel an Literatur angesammelt, der die verschiedendsten Facetten dieser hundert russischen Jahre ausleuchtet.

Aus diesem Grund wird es nun ein weiteres Leseprojekt auf Kaffeehaussitzer geben. Meine Leseprojekte sind thematisch zusammengestellte Titellisten, die oft während der Leküre weiter anwachsen. Sie dienen der Orientierung, das Ende ist vollkommen offen. Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um Sachbücher oder Romane handelt; vor allem geht es dabei um die inhaltliche Klammer, mit der die zusammengestellten Bücher in einen Kontext gestellt werden, um sich intensiver mit einem bestimmten Thema auseinanderzusetzen.

Nach dem Titel des anlassgebenden Werkes nenne ich es Leseprojekt Tragödie eines Volkes, denn diese Formulierung beschreibt exakt das große Drama Russlands und seiner Menschen. Erst jahrhundertelange Knechtschaft unter der zaristischen Knute, dann eine Revolution, aus der nach einem blutigen Bürgerkrieg die Sowjetunion hervorgegangen ist; ein kommunistisches Experiment, das Millionen von Menschen mit ihrem Leben bezahlten. Der Machtkampf zwischen Marxisten, Trotzkisten und Bolschewiki, die Gewaltherrschaft des Psychopathen Stalin, der Angriffs- und Vernichtungskrieg der deutschen Wehrmacht, die bleierne Zeit des Kalten Krieges, nach dem Zusammenbruch des Sowjetregimes die wirtschaftliche Machtübernahme durch Oligarchen und der völlige Zusammenbruch des sozialen Netzes: Russlands Geschichte im 20. Jahrhundert bietet den Stoff für mehrere antike Tragödien; kaum ein Volk wurde immer wieder so um seine Zukunft betrogen wie das russische.

Da man die Gegenwart bekanntlich nicht verstehen kann, ohne sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, werde ich mir das alles im Laufe der nächsten Jahre genauer anschauen – zumal die russische und die deutsche Geschichte auf weiten Strecken auf das engste verknüpft sind, mit Auswirkungen bis in unsere Gegenwart.

Nachtrag, nach dem 24. Februar 2022

Mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine hat Wladimir Putin die letzte Maske fallen lassen und sich zum Feind der freien Welt erklärt. Zu einem Despoten, den es zu bekämpfen und zu stoppen gilt. Angesichts der gnadenlosen Zerstörung, mit der die russische Armee das ukrainische Staatsgebiet überzieht, hatte ich mir überlegt, den Namen dieses Leseprojekts zu ändern, mich aber letztendlich dagegen entschieden. Denn das Putin’sche Regime unterdrückt mit Gewalt und drakonischen Strafen jegliche oppositionelle Meinungsäußerung, manipuliert mit Falschinformationen die Menschen. Und wir können in Echtzeit mitansehen, wie ein faschistoider Unrechtsstaat im Osten entsteht. In der kurzen Zeit nach 1990 hätte Russland sich Europa anschließen und Teil einer demokratischen Weltordnung werden können. Stattdessen kam alles anders, bis am 24. Februar 2022 die letzten Brücken endgültig zerstört wurden und Putin sein Land auf die falsche, die mörderische Seite der Geschichte führte. Damit geht die Tragödie des russischen Volkes in den nächsten Akt. 

Das hier ist die Titelliste des Leseprojekts:

  • Orlando Figes, Tragödie eines Volkes
  • Swetlana Alexijewitsch, Secondhand-Zeit
  • Anne Applebaum, Der eiserne Vorhang
  • Anne Applebaum, Roter Hunger – Stalins Krieg gegen die Ukraine
  • Isaak Babel, Mein Taubenschlag – Sämtliche Erzählungen
  • Julian Barnes, Der Lärm der Zeit
  • Philipp Blom/Veronica Buckley, Das russische Zarenreich
  • Oleg Chlewnjuk, Stalin
  • Sam Eastland, Die Inspektor-Pekkala-Romane
  • Orlando Figes, Die Flüsterer
  • Orlando Figes, Schick einen Gruß, zuweilen durch die Sterne
  • Sasha Filipenko, Rote Kreuze
  • Gaito Gasdanow, Das Phantom des Alexander Wolf
  • Gabriel Gorodetsky (Hrsg.), Die Maiski-Tagebücher
  • Daniil Granin, Mein Leutnant
  • Wassili Grossman, Stalingrad
  • Wassili Grossman, Leben und Schicksal
  • Robert Harris, Aurora
  • Sinaida Hippius, Petersburger Tagebücher 1914-1919
  • Ilja Ilf/Jewgeni Petrow, Das goldene Kalb oder die Jagd nach der Million
  • Ilja Ilf/Jewgeni Petrow, Kolokolamsk
  • Ryszard Kapuscinski, Imperium – Sowjetische Streifzüge
  • Mikhail Karasik/Manfred Heiting (Hrsg.), The Soviet Photobook 1920 – 1941
  • Steffen Kopetzky, Damenopfer
  • Sana Krasikov, Die Heimkehrer
  • Arno Lustiger, Rotbuch: Stalin und die Juden
  • Catherine Merridale, Lenins Zug
  • Michail Ossorgin, Eine Straße in Moskau
  • Anna Reid, Blokada
  • Wolfgang Ruge, Gelobtes Land
  • Boris Sawinkow, Das fahle Pferd
  • Boris Sawinkow, Das schwarze Pferd
  • Warlam Schalamow, Durch den Schnee – Erzählungen aus Kolyma I
  • Karl Schlögel, Das sowjetische Jahrhundert
  • Karl Schlögel, Terror und Traum
  • Viktor Schklowskij, Sentimentale Reise
  • Victor Sebestyen, Lenin – Ein Leben
  • Michail Scholochow, Der stille Don
  • Yuri Slezkine, Das Haus der Regierung
  • Tom Rob Smith, Kind 44
  • Timothy Snyder, Bloodlands
  • Wladimir Tendrjakow, Drei-Sieben-As
  • Amor Towles, Ein Gentleman in Moskau
  • Lydia Tschukowskaja, Untertauchen
  • Ljudmila Ulitzkaja, Jakobsleiter
  • Artjom Wesjoly, Blut und Feuer

Da ist jetzt einiges zusammengekommen aus den Tiefen der Bücherregale. Aber über weitere Anregungen freue ich mich natürlich sehr. Vielleicht kennt jemand Bücher von Autorinnen zum Thema? Da habe ich bisher nur wenig gefunden. Auf jeden Fall freue ich mich über Eure Lesetipps.

Noch eine Leseempfehlung zum Schluss: Auf tell – Magazin für Literatur und Zeitgenossenschaft gibt es eine großartige Beitragsreihe mit dem Titel »Passagen aus der sowjetischen Literaturgeschichte«. Hochinteressant und sehr lesenswert.

30 Antworten auf „Leseprojekt Tragödie eines Volkes“

  1. Lieber Uwe Kalkowski,
    weil Sie nach Autorinnen fragten für dieses Projekt:
    Da wäre einmal Vera Inber zu nennen, mit „Ein Platz an der Sonne“, 1950 erschienen, über die Zeit unmittelbar nach der Oktoberrevolution. Ich habe darüber in meinem Blog geschrieben:
    http://www.mittelhaus.com/Private/Download/gelesen-2016-04-06-im-april-bis-juni.pdf
    Ein weiterer Text von ihr ist „Fast drei Jahre“ über die Zeit der Belagerung Leningrads, das werde ich noch rezensieren.
    Dann wäre Olga Bergholz zu nennen, die Lyrikerin die (wie die Inber) zu den eingeschlossenen Leningradern im Rundfunk gesprochen hat; „Tagessterne“ heißt ihr oft poetisches Buch, in dem sie auch erzählt, wie sie durch die Verse von Puschkin und Lermontow zur Dichtung gekommen ist. Und wie sie diese Verse auch durch die bittere Blockadezeit begleitet haben.
    Alle diese Bücher sollten antiquarisch zu bekommen sein.

    Nicht von einer Frau, aber über Frauen im 2. Weltkrieg ist von Boris Wassiljew, „Im Morgengrauen ist es noch still“, eine vehemente Anklage des Kriegs der Deutschen, anhand der Geschichte eines Frauenbataillions.

    Was mich noch interessieren würde: Was umfaßt Ihr jeweiliges Projekt eigentlich?
    Die Literaturliste sehe ich, aber was sonst?

    1. Lieber Michael Mittelhaus,

      vielen Dank für die interessanten Lektüretipps. Die Idee hinter den Leseprojekten habe ich auf deren Übersichtsseite erläutert: Es sind thematisch zusammengestellte Titellisten. Oft ergibt sich spontan oder durch aktuelle Zusammenhänge ein Thema, mit dem ich mich näher befassen möchte, und dann suche ich mir Literatur zusammen – die Anregungen stammen aus dem heimischen Buchregal, aus den Buchhandlungen meines Vertrauens, es sind Tipps befreundeter Literaturblogger und vieles mehr, egal ob Belletristik oder Sachbücher. Ein solches Leseprojekt dauert lange; viele Monate oder länger, es geht dabei vor allem um die inhaltliche Klammer, mit der die zusammengestellten Bücher in einen Kontext gestellt werden, um sich intensiver mit einem Thema auseinanderzusetzen.

      1. Lieber Uwe,
        danke für die fixe Antwort, eine sehr schöne Idee.
        Ob man zu solchen Projekten mal einen Austausch organisiert, also eine Diskussion zwischen Ihnen und Bloglesern, die am Projekt interessiert sind?
        Egal ob online oder direkt vor Ort ?

  2. Bin heute durch „Zufall“ auf Ihre Seiten gestoßen und finde sie großartig – was es da noch so alles an interessanten Büchern für mich zu entdecken gibt ….!
    Zu Ihrem Leseprojekt „Tragödie eines Volkes“ ist mir sofort die Schriftstellerin Jewgenia Ginsburg eingefallen, deren „Marschroute eines Lebens“ und „Gratwanderung“ ich vor vielen Jahren gelesen und bis heute nicht vergessen habe.
    Schön, dass es Ihren Blog gibt!
    Mit schönen Grüßen aus Bayern – Inge Tobis

  3. Welch eine tolle Liste! Ich bin Anfang des Jahres von Saint Petersburg ueber Moskau runter ans schwarze Meer gereist. Wir waren dort zur Zeit des Kriegsjubilaeums. Das war wirklich sehr sehr merkwuerdig… Ich hab diesen Link in meinen Post von damals verlinkt (ganz am Ende). Hoffe das mein ein oder anderer Leser dann auf deine Empfehlungen trifft – fuer ein kompletteres Verstaendnis zum Themas Russia.
    Nen schoenen Sonntag!
    finja – http://effcaa.com/soviet-motherland/

  4. Bloß den Figes nicht zu Ernst nehmen, Applebaum ist tlw. auch eher zweifelhaft. Martin Aust hat gerade ein schlankes Buch herausgebracht, Schlögel und Alexejewitsch sind gut, aber beide sehr speziell. Ich überlege noch, was ich empfehlen kann.

  5. Ambitioniert, aber vielversprechend.
    Was freu ich mich auf Julian Barnes‘ „Lärm der Zeit“! Zwei Empfehlungen und sowas wie eine Warnung, trotzdem habe ich es noch nicht geschafft, mir ein eigenes Bild zu machen. Mal schauen, ob ich dazu komme, bevor hier eine Rezension dazu erscheint.

    Bin außerdem gespannt auf Kind 44, das hab ich recht typisch amerikanisch in Erinnerung. (Dabei wurde es von einem Briten geschrieben, wie ich gerade beschämt feststellen muss…)

    Viele Grüße und viel Erfolg bei diesem Großprojekt!

    1. Klar, das ist auch über mehrere Jahre gedacht, zumal ja auch noch andere Leseprojekte am Start sind. Die Liste ist vor allem eine gute Möglichkeit, erst einmal die heimischen Buchvorräte zu sichten und entsprechend thematisch zusammenzustellen. Der Rest ergibt sich…
      Viele Grüße, Uwe

  6. Mir fehlt auf jeden Fall auch die hervorragende Autorin Ljudmila Ulitzkaja in deiner Auflistung. Wer „Das grüne Zelt“ von ihr gelesen hat, weiß warum.
    Übernächste Woche stellt sie übrigens ihren neuen Roman „Jakobsleiter“ im Literaturhaus Köln vor. Ich werde da sein.
    Schade, dass du dich auf das 20. Jahrhundert beschränkst. Ich habe nämlich gerade „Die Brüder Karamasoff“ gelesen und war schwer beeindruckt.
    Liebe Grüße, Martina.

  7. Spannendes Projekt! Da musste ich gleich an das Buch des deutschen Historikers Wolfgang Leonhard denken: Die Revolution entlässt ihre Kinder. Er hat als Jugendlicher in der Sowjetunion gelebt, war lange Zeit linientreu und berichtet in diesem Buch, wie es im Inneren des Stalinismus aussah und wie er sich davon abwandte. Das Buch hat mich sehr beeindruckt. Du interessierst dich ja auch für die Verbindung zwischen russischer und deutscher Geschichte, daher passt dieser Klassiker ganz gut hinein.

  8. Danke für die umfachreiche Zusammenstellung. Ich finde diese Thematik hochinteressant und freue mich immer über neue Empfehlung. Beim Lesen ist mir aufgefallen, dass Warlam Schamalow fehlt. Und beim Lesen der Kommentare habe ich bemerkt, dass ich nicht die Erste bin, die diesen Namen sofort im Kopf hat, wenn es um diesen Themenkreis geht. Ich denke, es gelingt kaum einem Zweiten in dieser brillianten lakonischen Sprache diese Grausamkeiten zu schildern.
    Aus der Liste sticht für mich Ossorgin hervor, dessen Sprache allein schon „Eine Straße in Moskau“ absolut lesenswert macht. Mein Lesehighlight 2015.
    Ein thematisch passendes, auch sprachlich sehr interessantes Werk, das gut in die Liste passen würde, ist „Der irdische Kelch“ von Michail Prischwin.
    Und da dies mein erster Kommentar hier ist: Vielen Dank für die tollen Besprechungen. Ich schaue immer gerne vorbei und habe hier schon sehr interessante Bücher gefunden!
    Viele Grüße,
    Katharina

  9. Lieber Uwe, bin begeistert von deinem Projekt!!
    Wenn ich dir ein einziges Buch empfehlen dürfte, das auf deiner Liste nicht fehlen darf, dann wäre das Warlam Schalamow. Durch den Schnee. Erzählungen aus Kolyma.
    Der Autor wurde in den Kommentaren bereits genannt.
    Schalamow ist es sprachlich gelungen – und zwar auf höchstem Niveau – das Grauen der Gulags in Poesie zu verwandeln. Ganz unvergesslich!
    Schöne Grüße

  10. Ein schönes Bild, ein interessantes Projekt. Wobei mir zu dem Bild zugleich der Untertitel zur „Götzen-Dämmerung“ einfällt: „Wie man mit dem Hammer philosophiert“. Passend zur Revolution. Gewalt auf Gewalt und Umsturz. Die Frage nach der Revolution schließt auch die nach dem Ereignis ein. Was mich wiederum interessiert.

    Auch das hier von Anselm Bühling auf „tell“ ist lesenwert: „Passagen der sowjetischen Literaturgeschichte“:

    http://tell-review.de/category/essay/schatztruhe/passagen-der-sowjetischen-literaturgeschichte/

  11. Ein tolles Projekt mit einem tollen Thema.

    Noch eine Empfehlung dazu: Warlam Schalamow und seine „Erzählungen aus Kolyma“, dem Arbeitslager, in das er in den 1930ern deportiert wurde. Eine mehrbändige Werkausgabe (aber natürlich auch einzeln sehr gut lesbar), erschienen bei Matthes & Seitz.

    Viel Spaß beimProjekt und viele Grüße

  12. Wow, ambitioniertes Projekt, freue mich sehr auf die Buchbesprechungen und Lesetips. Die Feiern zur Oktoberrevolution sind weitestgehend ausgefallen, aber das Thema hat doch auch einige Neuerscheinungen mit sich gebracht. Ich halte mich zuerst einmal an die Sachbücher dazu, von der Historikern Christina Morina: „Die Erfindung des Marxismus. Wie eine Idee die Welt eroberte.“ Und von Jürgen Neffe die Biographie: „Marx. Der Unvollendete.“ Und dann bin ich sehr gespannt auf das Leseprojekt hier! :-)

  13. Ostrowski, finde ich auch, gehört unbedingt dazu. Habe mich mit viel Gewinn für eigenes Wissen in den Roman als „literarische mediation“ eingemischt. In Russland und der DDR Schullektüre im Westen nicht bekannt.

  14. Eine wirklich gute und umfangreiche Liste Uwe, dazu vielleicht noch Solschenizyns „Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch“ und Platonows „Die Baugrube“. Viele Grüsse, Olaf

  15. „Die Manon von Lescaut von Turdej“ von Wsewolod Petrow – kleine aber wirkmächtig – integriert gut in die Liste. Ebenso Agejews „Roman mit Kokain“ – soll ja auch Spass machen.

  16. Ich muss gestehen, ich nähere mich der russischen Literatur erst seit kurzem so nach und nach an. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich in der DDR aufgewachsen bin und die deutsch-sowjetische Freundschaft, wie es so schön hieß, von oben herab „angeordnet“ wurde. Ich kann ebenfalls Platonow sehr empfehlen, keine einfache, aber eine sehr bereichernde Lektüre. Von den Autorinnen fällt mir ganz spontan „Suleika öffnet ihre Augen“ von Gusel Jachina und Ljudmila Ulitzkaja mit „Das grüne Zelt“ ein, von letzteren ist gerade auch ein neues erschienen: „Jakobsleiter. Ach, und an „Timur und sein Trupp“, wie oben erwähnt, erinnere ich mich auch, war Schullektüre. Viele Grüße

  17. Ambitioniertes Projekt, das man natürlich noch um eine Vielzahl von Titeln erweitern könnte. Doch die Lebenszeit ist ja bekanntlich endlich. Figes „Krimkrieg“ würde ich dennoch auch mit aufnehmen. Habe es zum Zeitpunkt der Krim-Abspaltung gelesen. Und vielleicht lag es zusätzlich am aktuellen Bezug, aber es ist mir nachhaltig in Erinnerung geblieben. Ein beeindruckendes, unheimlich informatives und doch gleichzeitig unterhaltendes Buch, das mir persönlich Russland weit näher gebracht hat, als manch Roman.

    Beste Grüße und viel Spaß bei Deinem Ansinnen

      1. Oh, entschuldige bitte, da waren die Augen wieder mal schneller. Hatte mich schon auf die Liste gestürzt und das Stichwort 20. Jahrhundert überlesen. – Deine Rezension zu „Krimkrieg“ werde ich mir doch gleich mal näher anschauen.

  18. An Literatur gäbe es ja noch vieles. Solschenizyn sollte sein, am besten Ein Tag des Iwan Denissowitsch. Etwas von Bulgakow, nicht unbedingt den Meister schon wieder, aber Hundeherz oder die Theaterstücke, Tage der Turbins vielleicht. Andrej Platonow, Pasternak jenseits von Schiwago, Michail Sostschenko, Alexander Blok. Und vielleicht sollte man auch die Propagandaklassiker lesen: Gaidar, Timur und sein Trupp, Ostrowski, Wie der Stahl gehärtet wurde, Gladkow, Zement.

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