Inszenierte Inszenierung

Das Buch »Kastelau« von Charles Lewinsky habe ich schneesturmumtost in einem abgelegenen Bauernhof gelesen – mit dem Gefühl, komplett von der Welt abgeschnitten zu sein. Selten passen äußere Umstände so perfekt zum Inhalt eines Romans, denn Kastelau ist ein Dorf in den Berchtesgadener Alpen, in dem ein Filmteam aus Berlin den Winter 1944/1945 verbringt – völlig abgeschnitten vom Rest der Welt. Und das ist auch der Grund ihrer Anwesenheit dort. Denn Berlin wird zu dieser Zeit ein immer gefährlicherer Ort, die Niederlage des Krieges beginnt sich abzuzeichnen und niemand – auch kein Star des Filmgeschäfts – ist mehr davor gefeit, sein Leben für das Ende des tausendjährigen Reiches geben zu müssen. „Inszenierte Inszenierung“ weiterlesen

Abgetaucht in der Lesearche

Anfang der 2000er-Jahre haben sich Freiburger Freunde einen Lebenstraum verwirklicht und sich einen Schwarzwald-Bauernhof gekauft. Ein wunderschönes Gebäude, ganz aus Holz und über 300 Jahre alt. Seitdem leben sie dort auf tausend Meter Höhe, etwas versteckt an einem Berghang gelegen, vermieten einfache Ferienwohnungen und betreiben ökologische Landwirtschaft mit einer Handvoll Kühen, Hühnern, Ziegen, Eseln und einer Katze. Für einen Stadtmenschen wie mich ist ein Besuch dort immer wie ein Ausflug in eine andere Welt, fast wie in einem Paralleluniversum. Keine Autogeräusche, nur der Wind in den Bäumen und das Rauschen des Baches, der die Turbine für die autarke Stromversorgung antreibt. Und absolut keinen Mobilfunkempfang. Ich bin dort immer unheimlich gerne, nur leider viel zu selten. Die letzten Tage habe ich wieder einmal in dieser schönen Abgeschiedenheit verbracht und diesmal war mein Besuch dort geprägt von intensiven Leseerlebnissen. Eine perfekte Kombination. „Abgetaucht in der Lesearche“ weiterlesen