Lange Zeit stand der Roman »Die Unschärfe der Welt« von Iris Wolff in meinem Bücherregal und wartete darauf, gelesen zu werden. Und ich war mir sicher, dass er mir gefallen würde. Die ersten paar Seiten kannte ich bereits und deren poetische Sprache hatte für eine jahrelange Vorfreude gesorgt – allein der richtige Zeitpunkt, um dieses Buch zu lesen, wollte sich nie einstellen. Doch als er kürzlich gekommen schien, war alles ganz anders als gedacht: Das Buch liegt nun gelesen neben mir und die Erinnerung an die Handlung beginnt bereits zu verblassen. Ich merke, dass es keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wird, ja, dass ich ein wenig enttäuscht bin – und warum das so ist, versuche ich nun herauszufinden. „Schemenhafte Gestalten, unnahbar“ weiterlesen
Graf Draculas Osteuropa
Heute schreibe ich etwas über einen Vampirroman. Halt, halt, jetzt bitte nicht wegklicken, »Der Historiker« von Elizabeth Kostova ist ernstzunehmende Literatur ganz im Sinne von Bram Stoker. Das Buch transportiert grandios die Graf-Dracula-Geschichte in die Neuzeit, ins ausgehende 20. Jahrhundert und verknüpft sie mit den politischen Gegebenheiten und den Umwälzungen in den osteuropäischen Staaten. Zwei Dinge stehen im Mittelpunkt der Erzählung: Eine Suche nach der Wahrheit und eine Liebeserklärung an die verwunschene Atmosphäre der Länder Osteuropas. „Graf Draculas Osteuropa“ weiterlesen