»Madame Bovary« von Gustave Flaubert ist einer der berühmtesten Romane der Literaturgeschichte. Bei seinem Erscheinen 1857 löste er einen Skandal aus, der Autor wurde wegen unmoralischen Verhaltens, insbesondere »Verherrlichung des Ehebruchs« angeklagt und musste sich vor Gericht verantworten. Die Verhandlung endete mit einem Freispruch – und förderte natürlich die Popularität des Werkes enorm. Der Roman ist als Frühwerk des Realismus ein Meilenstein auf dem Weg in die literarische Moderne; Flaubert zieht sich als Autor auf die Rolle eines Beobachters, eines Chronisten der Ereignisse zurück und beschreibt das tragische Leben der Emma Bovary. Eine Frau, die an ihrer provinziellen Umgebung verzweifelt und auf der Suche nach Erfüllung alles opfert. Und eben jenes Stilmittel der bloßen Beschreibung – ohne Wertung und ohne moralische Richtschnur – sorgte für die Empörung der Öffentlichkeit, die es nicht gewohnt war, auf solche Weise einen Spiegel vorgehalten zu bekommen. Realistisch und ohne Verklärung.
Auf der Frankfurter Buchmesse 2017 sprach ich mit BuchGeschichten-Booktuberin Ilke Sayan über »Madame Bovary« und wir stellten fest, dass wir beide das Buch noch nie gelesen haben. So beschlossen wir, gleichzeitig mit der Lektüre zu starten und uns anschließend darüber auszutauschen. Die Idee war, im Gespräch über das Buch die weibliche und die männliche Leserperspektive miteinander zu vergleichen, Gemeinsamkeiten und unterschiedliche Sichtweisen auszuloten. Daraus ist nun ein Film auf BuchGeschichten entstanden – mein erster Booktube-Auftritt, ich war ehrlich gesagt, etwas nervös und bewundere alle Menschen, die entspannt und ohne zu stocken vor der Kamera über Bücher sprechen. Und dieser Blogbeitrag, der parallel zum BuchGeschichten-Film veröffentlicht wird.
Die Handlung dürfte hinlänglich bekannt sein (Achtung, es wird in diesem Beitrag kräftig gespoilert): Emma heiratet in jungen Jahren den verwitweten Landarzt Charles Bovary, einen rechtschaffenden, aber etwas naiven Mann ohne große Ambitionen. Und ohne großes ärztliches Talent. Sie leben in der kleinen Stadt Yonville-l’Abbaye, Rouen ist mehrere Wegstunden entfernt. Emma Bovary beginnt, an der provinziellen Enge zu verzweifeln, sie sehnt sich nach einem mondänen Leben und nach der großen, reinen Liebe; beides glaubt sie aus ihren Romanen zu kennen. Ihr Mann kommt ihr zunehmend fremd, ja abstoßend vor. Nach einer romantischen Tändelei mit Léon Dupuis, einem jungen Mann, der als Kanzlist beim örtlichen Notar tätig ist, lässt sich Emma Bovary auf eine Affäre mit Rodolphe Boulanger ein. Boulanger ist ein Gutsbesitzer aus der Nachbarschaft, der nicht auf romantische Liebe aus ist, aber Emma nach allen Regeln der Kunst verführt. Und sich wieder rücksichtslos von ihr trennt, als es ihm zu viel wird. Emma verzweifelt, verfällt in Depressionen. Um sie aufzuheitern, besucht Charles Bovary mit ihr eine Theateraufführung in Rouen. Dort trifft sie Léon wieder – und das Drama nimmt endgültig seinen Lauf.
»Madame Bovary« gilt als zeitlos modern. Und in der Tat ist die Sprache fesselnd und wirkt trotz des zeitlichen Abstands von 160 Jahren kein bisschen altbacken – was auch der großartigen Neuübersetzung von Elisabeth Edl zu verdanken ist. Doch wie nah kommen einem als Leser die Protagonisten? Emma Bovary scheitert grandios und reißt ihre Familie mit ins Verderben. Ist sie eine tragische Heldin? Ist sie die Vorgängerin einer emanzipierten Frau, die mit den bürgerlichen Konventionen bricht? Oder ist sie einfach nur ein naives Opfer ihrer Phantasie und ihrer Zeit?
Uwe Kalkowski – Kaffeehaussitzer: Es ist mir schwer gefallen, Emma Bovary eine Form der Sympathie entgegenzubringen – zu fremd bleibt mir ihr Handeln. Gewiß, sie ist Opfer der äußeren Umstände, der kleinbürgerlichen Enge; sie kannte das Leben, das sie sich ersehnte nur aus oftmals trivialen Romanen und lebte in ihrer Traumwelt, in der sie auf ihren Traumprinzen wartete. Zudem hatten Frauen aus bürgerlichem Hause in der damaligen Zeit kaum Möglichkeiten, der häuslichen Langeweile zu entfliehen und nach einem Sinn in ihrem Leben zu suchen. Ich schreibe bewusst »bürgerlich«, denn Frauen aus den unteren Gesellschaftsschichten waren von diesem Problem nicht betroffen; sie hatten ebenso wie ihre Männer keine andere Wahl, als mit harter Arbeit ihre Gesundheit frühzeitig zu ruinieren.
Damit möchte ich Emma Bovarys Sinnsuche nicht abwerten, aber letztendlich ist sie außerstande, in der Realität zu leben. Und auch das wäre an sich ja nicht unsympathisch, doch sie zerstört damit nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das ihres Mannes und ihrer Tochter. Überhaupt ist »die kleine Berthe«, wie die Tochter stets genannt wird, für mich die tragischste Figur des Romans; ungeliebt, ungewünscht, fast ununterbrochen bei einer Amme untergebracht, hat sie für Emma Bovary kaum eine andere Funktion als ein Möbelstück, das im Weg steht. Für sie ist Berthe nicht ihre Tochter, sondern »das Kind von Charles.« Am Ende geht Berthe einer freudlosen Zukunft in völliger Armut entgegen.
Ilke Sayan – BuchGeschichten: Emma blieb für mich von allen Figuren die undurchschaubarste. Einerseits glaube ich, sie und ihre Regungen zu verstehen, andererseits bleibt jede Antwort, jede Begründung, die ich gefunden habe, fragwürdig. Das ist für mich das Faszinierendste an diesem Buch: Ich kann Emma aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und doch bleibt sie rätselhaft. Eine klare Antwort über ihr Wesen findet man nicht. Besser gesagt, man findet viele. Weshalb genau hat Emma Zuflucht in ihrer Fantasie, ihrer Traumwelt gesucht und woran geht sie letztlich zugrunde?
Emma kann für die Frau stehen, die sich emanzipieren, ihr Leben nach eigenen Vorstellungen leben und sich nicht in jedem Punkt den Konventionen unterordnen will. Ein zu damaliger Zeit sehr schwieriger Schritt. Sie könnte für die Frau stehen, die durch die eingeschränkten Möglichkeiten der Selbstentfaltung gar nicht erkennt, wonach es sie im Innersten wirklich sehnt und die innere Unruhe nicht zu zügeln weiß – oder auf äußere Umstände projiziert und sich so von anderen Menschen und Gegebenheiten abhängig macht. Emma könnte ebenso für eine Egoistin stehen, die, ohne Rücksicht auf Leid und Verluste, der Verwirklichung ihrer überbordenden Träumereien nachjagt. War sie tatsächlich so realitätsfern, so in ihrer Scheinwelt gefangen, dass sie ihre zu hohen Ansprüche an das Leben und die Liebe nicht erkennen konnte?
Es gäbe noch einige Fragen und alles ließe sich begründen. Letztlich bleibt die endgültige Einschätzung Emmas einzig dem Leser selbst überlassen. Fest steht, dass Emma an der Enge der Provinz, der Monotonie, an ihrer Unzufriedenheit und der Trübsal leidet und bis zuletzt ihren Träumen und dem Drang, etwas zu verändern, treu bleibt – der Preis jedoch ist hoch.
Uwe Kalkowski – Kaffeehaussitzer: Charles Bovary ist ein etwas naiver, behäbiger Landarzt. Als Arzt gehört er in Yonville-l’Abbaye zu den Persönlichkeiten des kleinen Ortes, darüber hinaus hat er gesellschaftlich keine großen Ambitionen. Ihm genügt es, sein Heim zu haben und seine vertraute Umgebung. Seine Frau Emma liebt er auf eine schlichte Art und Weise, er bemerkt in keinster Weise, wie unglücklich sie ist, wie sehr sie die Ehe mit ihm anödet. Als Leser habe ich immer wieder den Kopf geschüttelt über sein schlichtes Gemüt, mich gewundert über seine Naivität, durch die er Emmas Fremdgehen nicht zu bemerken scheint. Oder es nicht bemerken will, um sein ruhiges Leben nicht zu gefährden? Erst als Emma Bovary sich vergiftet hat und im Sterben liegt, wird ihm bewusst, wie tief seine Liebe zu ihr ist. Zu diesem Zeitpunkt war ihm noch nicht ganz klar, wie sehr sie ihn auch wirtschaftlich ruiniert hat. Charles Bovary ist eine traurige Gestalt, der gegenüber man eher Mitleid als Sympathie empfindet.
Ilke Sayan – BuchGeschichten: Emma besitzt eine große Vorstellungskraft, wie ihre Träume zeigen. Charles hingegen besitzt kein bisschen Phantasie. Er träumt nicht, er nimmt hin. Ihm fehlt die Fähigkeit, mehr zu sehen als das, was sich ihm unmittelbar offenbart. Durch die mangelnde Vorstellungskraft hat er keine Ziele, entwickelt keinen Ehrgeiz. Im Gegensatz zu Emma fordert Charles nichts vom Leben. Charles steht für den freundlichen, genügsamen und phantasielosen, aber zufriedenen Kleinbürger der Provinz und bildet so in diesem Buch den größten Kontrast zu seiner Frau. Auch ich empfand Mitleid mit Charles. Ein gutmütiger Mensch, der fähig ist, Zärtlichkeit und Mitgefühl zu empfinden. Und auch in diesem Punkt sind die Eheleute sehr gegensätzlich: Emma ist selbstbezogen, wenn es um ihr Gefühlsleben geht.
Uwe Kalkowski – Kaffeehaussitzer: Emmas Liebhaber Rodolphe und danach Léon sind zwei vollkommen unterschiedliche Menschen. Während sie bei Rodolphe das oberflächlich-playboyhafte eines geübten Verführers nicht zu erkennen vermag, ist Emma Bovary in der Beziehung zu Léon die dominierende Gestalt. Diese schon fast erdrückende Leidenschaft in Verbindung mit der gesellschaftlichen Aussichtslosigkeit ihrer Verbindung bringt letztendlich Léon dazu, sich nach und nach aus der Beziehung zu lösen. Eine Entscheidung, die Emmas gesamte Welt zusammenstürzen lässt.
Während Rodolphe als zynischer Eroberer daherkommt, beschreibt Flaubert den jungen Léon als Kind einer Zeit, in der die weltfremde Schwärmerei für romantische Träume einen hohen Stellenwert in der bürgerlichen Welt hatte. Und macht sich damit über die übertrieben sentimentale Empfindungswelt des Bürgertums lustig.
Ilke Sayan – BuchGeschichten: In Rodolphe findet Emma anfangs alles, wonach sie sich sehnt – ein fast rauschartiger Zustand der Leidenschaft, ein überwältigendes Gefühl der Lebendigkeit. In diesem Hochgefühl erkennt sie die Absichten Rodolphs nicht und als dieser von Emma und ihren zunehmenden Erwartungen genug hat, macht er sich aus dem Staub. Rodolphe ist der typische Lebemann. Nachdem Rodolphe Emma sitzen lässt, erleidet sie einen schlimmen Zusammenbruch.
Léons Anziehung auf Emma ist ganz anderer Natur. Im Gegensatz zu Rodolphe ist Léon nicht der unbekümmerte, selbstbewusste, erfahrene Verführer, sondern ein ruhiger junger Mann mit Interesse an den Künsten. Er ist empfindsamer als Rodolphe. Erneut zeigt Flaubert hier Kontraste auf. Doch mit Léon empfindet Emma nicht die gleiche Leidenschaft wie mit Rodolphe. In der Beziehung mit Léon ist Emma in der stärkeren, bestimmenden Position – bis Léon seine Grenzen erreicht. In der Affäre mit Rodolphe war es umgekehrt. Emmas Positionswechsel in ihren Affären mag sowohl an der Wirkung, dem Auftreten der beiden Männer als auch an ihrer bitteren Erfahrung nach Rudolphes Trennung liegen.
Uwe Kalkowski – Kaffeehaussitzer: Die kleine Welt von Yonville-l’Abbaye ist ein Prototyp der Provinz: Enge, aber auch Vertrautheit, soziale Kontrolle, Tratsch und Falschheit – der wichtigtuerische und letztendlich mitleidslose Apotheker Homais, der betrügerische Händler Lheureux und viele andere Bewohner der Kleinstadt sind schon beinahe Karikaturen. Denn Gustave Flaubert erzählt in »Madame Bovary« nicht nur die Geschichte eines Ehebruchs. Er schildert in schon fast chirurgischer Präzision das Seelenleben einer provinziellen, bürgerlichen Welt und hält deren Absurditäten durch eben jene Präzision einen Spiegel vor. Dazu benutzt er manchmal einen wunderbar bösen Humor, indem er unterschiedliche Szenen auf schon fast groteske Weise miteinander kombiniert; etwa jener Moment, als Rodolphe der schönen Emma während des Festakts der Landwirtschaftsausstellung romantische Plattitüden ins Ohr raunt, während durch das geöffnete Fenster der Redner Ochsen und Kühe prämiert. Es ist meine Lieblingsszene des ganzen Buches.
Ilke Sayan – BuchGeschichten: Mir gefiel, wie lebendig und glaubwürdig Flaubert das provinzielle Leben und die kleinbürgerliche Gesellschaft zeichnet. Jede Figur, die uns begegnet, ist eine Karikatur und steht für einen bestimmten Typus – bis auf Emma.
Uwe Kalkowski – Kaffeehaussitzer: Was ist nun an »Madame Bovary« so zeitlos? Was können wir auf das Heute übertragen? Es gibt wahrscheinlich mehr Menschen denn je, die mit ihrem Dasein unzufrieden sind und sich nach einem perfekten Leben sehnen. Nur werden ihre Träume nicht mehr durch Romane befeuert, sondern durch Instagram & Co. Und damals wie heute kann jener Wunsch nach einem perfekten Leben in Phantastereien abgleiten, die durch ihre Unerfüllbarkeit eine Seele zerstören können. Nichtsdestotrotz ist es immens wichtig, in seinem Leben Träume zu haben. Dass Emma Bovary ihre Rolle als Frau eines langweiligen Mannes nicht genügt, dass sie dieses kleingeistige Leben erdrückt und sie versucht, dagegegen aufzubegehren, ihm zu entkommen – auch das ist etwas an Flauberts Roman, das uns heute modern vorkommt. Ihr Scheitern wiederum liegt zwar vor allem an der Unerfüllbarkeit ihrer Wünsche, aber auch an den Rollenvorstellungen ihrer Zeit.
Ilke Sayan – BuchGeschichten: Klassiker halten uns ein klares Bild vor Augen, wie das Leben und die Gesellschaft damals aussah. Allein deswegen schon sind sie eine große Bereicherung. Ehebruch ist heute nicht mehr so skandalös wie zu Flauberts Zeiten. Aus heutiger Sicht ist dieses Thema sicherlich nicht das Reizvollste an diesem Buch. Für mich war es vor allem Emma: Sie zu verstehen, ihr Innerstes zu ergründen, fand ich spannend – umso mehr, da es keine eindeutige Auslegung ihres Wesens gibt. Ebenso die anschauliche Darstellung der Provinz und ihrer Bewohner hat mich sehr interessiert, zumal Flaubert sehr unterschiedliche Typen karikiert.
Die Unzufriedenheit und die Sehnsucht nach einem besseren Leben, einer besseren Ehe, mehr Wohlstand oder mehr Selbstentfaltung sind Anliegen, mit denen sich auch heute noch sehr viele Menschen beschäftigen. Zu berücksichtigen sind bei »Madame Bovary« auch die Rolle und Position der Frauen in der damaligen Zeit und die Entwicklung der Gleichstellung seither. Nicht nur sind die Auslöser solcher Wünsche heute andere, es gibt auch andere Möglichkeiten, sie – und sich – zu verwirklichen. Vor allem Frauen haben im Vergleich zu Flauberts Zeiten mehr Chancen.
Das Bovary-Projekt: Ein Fazit
Das gemeinsame Leseprojekt »Madame Bovary« hat sich gelohnt. Auch wenn wir beide die Romanhandlung ähnlich wahrgenommen haben, so ist doch der Austausch über ein gelesenes Buch immer wieder anregend und bereichernd. Uns hat die Lektüre großen Spaß gemacht – was nicht zuletzt an Flauberts scharfzüngigen und wunderbar entlarvenden Personenbeschreibungen lag. Denn es gibt sie immer noch, die Aufgebrachten, die Dauerempörten, die Welterklärer und die Moralisierer. Heute muss man nicht durch die Straßen einer Kleinstadt wie Yonville-l’Abbaye laufen, um ihnen zu begegnen, man trifft sie überall in den sozialen Medien. Flaubert hätte seine Freude daran. Seine schonungslos-süffisante Darstellung der Gesellschaft und ihrer Moral erregte den Zorn vieler seiner Zeitgenossen und brachte ihn vor Gericht. Das wirkt sehr modern in Zeiten, in denen jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden muss, um ja keine etwaigen Gefühle zu verletzen.
»Madame Bovary« wird 160 Jahre nach der Veröffentlichung immer noch gelesen: Vielleicht muss ein Autor sich freimachen von moralischen Wertvorstellungen seiner Zeit und Gesellschaft, um ein Werk zu schaffen, das ihn überlebt.
Buchinformation
Gustave Flaubert, Madame Bovary
Aus dem Französischen von Elisabeth Edl
Hanser Verlag
ISBN 978-3-446-24070-4
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Hier geht es zum Film auf BuchGeschichten:
Interessant wäre ein Vergleich mit dem deutschen Pendant von Theodor Fontanes „Effi Briest“ sowohl der Frauen als auch der Männer, wobei die Männer Charles und von Instetten mehr Ähnlichkeiten aufweisen als die beiden Frauen.
Das wäre in der Tat ein interessanter Vergleich. „Effi Briest“ habe ich vor vielen Jahren gelesen, kann mich aber nur noch vage an den Text erinnern. Zeit, das Gedächtnis wieder aufzufrischen.
„Madame Bovary“ von Gustave Flaubert…richtig: „160 Jahre alt“ und dabei „kein bisschen altbacken“, …. ein großartiges Werk! Evelin Brigitte Blauensteiner
Vielen Dank für diese Rezension, auch das Video finde ich klasse.
Für mich ist das tragische in diesem Buch, dass Karl Bovary überhaupt nicht merkt wie seine Frau sich von ihm entfernt. Mitleid empfinde ich ihm gegenüber aber auch nicht, er wollte ja gar nicht mitbekommen wie alles den Bach runter geht.
Sehr traurig machte mich die kleine Bertha, sie wird von der Mutter sehr Stiefmütterlich und wenig liebevoll behandelt. Dann verliert sie ihre Mutter und wenige später auch noch den Vater, sie kommt zur Grossmutter die aber auch noch im selben Jahr verstirbt. Am Schluss landet die kleine Bertha bei einer armen Tante die sie wie ein Verdingkind zur Arbeit weg gibt.