Es ist wieder soweit: Der Startschuss für den Deutschen Buchpreis 2018 ist gefallen und vom 6. Februar bis zum 23. März können Bücher für eine Nominierung auf der Longlist eingereicht werden: »Verlage können sich mit bis zu zwei deutschsprachigen Romanen aus dem aktuellen oder geplanten Programm um die Auszeichnung bewerben. Die eingereichten Bücher müssen zwischen Oktober 2017 und September 2018 erscheinen und spätestens bei Bekanntgabe der Shortlist im Handel erhältlich sein«, so der offizielle Ausschreibungstext
Außerdem wurde die Jury bekanntgegeben. Sie besteht aus folgenden Personen:
Christoph Bartmann, Leiter Goethe-Institut Warschau, Literaturkritiker und Autor, Jurymitglied des Deutschen Buchpreises 2008
Luzia Braun, ZDF, stellvertretende Leiterin von »aspekte«, redaktionell zuständig für »Das literarische Quartett«
Tanja Graf, Leiterin Literaturhaus München, zuvor Verlegerin des Schirmer Graf Verlags und des Graf Verlags bei Ullstein
Paul Jandl, freier Kritiker, u. a. für die Welt und NZZ, von 2009 bis 2013 Jurymitglied des Ingeborg-Bachmann-Preises
Uwe Kalkowski, Literaturblog »Kaffeehaussitzer«, Buchpreisblogger 2015 und Gewinner des Buchblog-Awards 2017
Christine Lötscher, freie Kritikerin, bis 2016 Mitglied im Kritikerteam des »Literaturclub« (Schweizer Fernsehen), Jurymitglied des Schweizer Buchpreises 2011 bis 2013
Marianne Sax, Inhaberin des Bücherladen Marianne Sax, Frauenfeld, bis 2016 Präsidentin des Schweizer Buchhändler- und Verleger Verbands, Programmverantwortliche des Thurgauer Literaturhauses
Soweit der Originaltext aus der Pressemitteilung. Es ist für mich etwas ganz Besonderes, meinen eigenen Namen in dieser Runde zu sehen, die »den Roman des Jahres« küren soll, wie es in der Beschreibung des Deutschen Buchpreises so schön heißt. Was für eine Freude. Was für eine Ehre. Was für eine Aufgabe. Und natürlich: Was für eine Herausforderung.
Seit Jahren verfolge ich – wie wohl die meisten Literaturbegeisterten – den regelmäßig wiederkehrenden Ablauf des Deutschen Buchpreises. Finde neue Leseanregungen durch die Titel der Longlist, bin gespannt auf die Shortlist, fiebere mit bei der Preisverleihung und diskutiere mit anderen Lesern über die Jury-Entscheidungen.
2015 war der Kaffeehaussitzer einer der Buchpreisblogger, die das Procedere im Netz begleitet haben. Schon das war eine wunderbare Erfahrung gewesen, fühlte ich mich dadurch näher am Geschehen als sonst, beschäftigte mich gemeinsam mit meinen Bloggerkollegen mit den nominierten Büchern der Longlist und der Shortlist.
Und jetzt also ein kompletter Perspektivwechsel: Vom Beobachter und Kommentator zum Jurymitglied und Akteur. Und wie geht es nun weiter? Am 23. März 2018 endet die Ausschreibung, bis zu diesem Datum müssen alle Bücher eingereicht sein. Am 14. August folgt die Bekanntgabe der Longlist, am 11. September die der Shortlist. Und aus dieser Shortlist wird am 8. Oktober – dem Montag vor der Frankfurter Buchmesse – ein Roman zum Sieger gekürt.
Bis dahin trifft sich die Jury mehrmals, tauscht sich aus, diskutiert, streitet, stimmt ab. Und natürlich heißt es für die nächsten Monate: Lesen, lesen, lesen. Die Beschäftigung mit Büchern ist ja ohnehin ein wichtiger Teil meines Lebens, aber dies wird sicherlich eine besonders intensive Leseerfahrung. Ich bin gespannt. Und neugierig darauf.
Neugierig auf die Bücher, neugierig auf Autorinnen und Autoren, die es zu entdecken gibt. Neugierig auf die Jury-Kolleginnen und -Kollegen. Neugierig auf den Austausch, auf die Diskussionen. Neugierig darauf, wie sich Sichtweisen ändern können. Wie ich mich selbst durch diese Erfahrungen in den nächsten Monaten verändern werde. Zur Einstimmung passt dazu perfekt der schöne Text »Mein Jahr mit dem Buchpreis« des letztjährigen Jury-Mitglieds Lothar Schröder.
Möglicherweise machen sich ab Mitte April neue Beiträge auf Kaffeehaussitzer etwas rar. Hier bitte ich schon einmal um Verständnis – im Zweifelsfall benötige ich dann jede freie Minute zum Lesen.
Im Beitrag zum Buchblog-Award hatte ich geschrieben: »Es ist immer wieder spannend, was das Leben an Überraschungen für einen bereithält.«
Wie wahr.
Gratuliere, bin auf die Auswahl gespannt und werde mich wahrscheinlich wieder durch die Bücher lesen und wenn diesesmal nicht so viele männliche Midlifekrisisphantasien darunter sein sollten, wär das auch nicht so schlecht, liebe Grüße aus Wien
Lieber Uwe,
Ich freue mich sehr für dich und diese Möglichkeit. Und du wirst die Jury auf jeden Fall sehr bereichern. Ich habe mir jetzt schon die Termine im Kalender markiert, damit ich am Ende nichts verpasse.
Liebe Grüße
Jule
Liebe Jule,
ich danke Dir. Und bin schon selbst sehr gespannt auf dieses Lesejahr…
Liebe Grüße
Uwe
Lieber Uwe,
dann bleibt mir auch an dieser Stelle nur zu sagen: Viel Glück bei diesem Abenteuer.
Und wenn schon nicht während der Auslese bis in den Oktober hinein, so wünscht man sich insgeheim einen Beitrag im Herbst/Winter, wie du diesen Preis begleitet hast.
Ich freue mich, dass die Zunft der Literaturblogger durch deine Person im der Jury vertreten ist. Etwas, was lange nicht möglich schien, ist nun doch Wahrheit geworden. Bei aller Anstrengung, genieße es.
Liebe Grüße
Marc
Tolle Sache, du wirst die Jury auf jeden Fall bereichern!
Oh, wow!
Darfst du dann zwischenzeitlich auch über die Bücher bloggen, die du für den Preis liest und kannst uns ein bißchen hinter die Kulissen blicken lassen, oder ist alles streng geheim?
Es ist alles strikt vertraulich. Von daher wird es zu den Büchern hier nichts zu lesen geben. Auch nicht zu konkreten Inhalten der Diskussionen etc. Aber ein persönliches Resümee ohne Titelnennung – das auf jeden Fall…
Ist natürlich verständlich, aber trotzdem schade… Da wäre man schon gerne mal Mäuschen. ????