Eigentlich wollte ich nur über Bücher bloggen

Koelner Literaturnacht 2019

Eigentlich wollte ich nur über Bücher bloggen. Das war einer der unzähligen, leicht wirren Gedanken, die mir am 3. Mai 2019 spätabends durch den Kopf wirbelten. In 24 Stunden sollte die 1. Kölner Literaturnacht stattfinden und ich kam nicht zur Ruhe. Das war auch nicht verwunderlich: Das Organisationsteam der Kölner Literaturnacht, zu dem auch ich gehöre, hatte jetzt vier Monate lang an diesem Projekt gearbeitet. Stunden über Stunden, alles ehrenamtlich und neben unseren eigentlichen Jobs. An anderer Stelle hatte ich bereits darüber berichtet. „Eigentlich wollte ich nur über Bücher bloggen“ weiterlesen

Bücher und Koffein

Buecher und Koffein
Photo: © Vera Prinz

Vor einiger Zeit hat mich Karla Paul für das Thalia-Online-Magazin Stories interviewt. Es ging – natürlich – um Bücher und Literatur, um Lieblingscafés, aber auch um das Bloggen, um den Weg ins Netz, um die Buchbranche, um das Leben. Die Fragen hatten mir sehr gut gefallen, zumal sie zum Nachdenken über das eigene Tun anregten. Und beim Wiederlesen nach wie vor anregen – weshalb ich das Interview heute leicht aktualisiert auf Kaffeehaussitzer veröffentliche. Die Redaktion des Magazins hatte es seinerzeit etwas gekürzt, die vollständige Version gibt es nun hier.

Viele Blogger starten ihre Seiten aus privater Leidenschaft zum Lesen – Du bist hingegen beruflich ausgebildeter Literaturliebhaber, genauer gesagt arbeitest Du schon seit 1993 in der Branche. Wie hat bei Dir damals alles angefangen und wohin haben Dich die Jahre getrieben? „Bücher und Koffein“ weiterlesen

Ein virtuelles Zuhause

Der Kaffeehaussitzer ist vier Jahre alt geworden. Kurz hatte ich überlegt, dies gar nicht groß zu thematisieren, da der Blog inzwischen solch ein selbstverständlicher Teil meines Lebens geworden ist. Aber gerade, dass dem so ist, erstaunt mich dann doch immer wieder aufs Neue. Als im Juni 2013 der erste Beitrag online ging, hätte ich niemals geahnt, was für eine Bedeutung für mich das Bloggen einmal haben würde. Durch diese vier Jahre ist das Netz zu einer virtuellen Heimat und ist der Kaffeehaussitzer ein virtuelles Zuhause geworden. Und zwar eine Heimat, die ich mit vielen anderen literaturbegeisterten Menschen teile. „Ein virtuelles Zuhause“ weiterlesen

Drei Jahre Kaffeehaussitzer

Drei Jahre Kaffeehaussitzer

Vor drei Jahren ging der erste Blogbeitrag auf Kaffeehaussitzer online. Damals war mir ganz und gar nicht klar, was für eine spannende Reise damit beginnen sollte. Von Literaturblogs hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt kaum gehört, hatte irgendwann einmal den Domainnamen Kaffeehaussitzer gesichert und dann die diffuse Idee, diesen Namen zu nutzen, um über Bücher zu reden. Genau das machte mir schon immer Spaß, ob als Buchhändler oder in einer Runde mit anderen literaturbegeisterten Menschen. Es folgten irgendwann die ersten vorsichtigen Gehversuche auf Facebook. Recht spät, denn das Netz und ich – das war die Geschichte einer langsamen Annäherung und die sozialen Plattformen habe ich erst nach und nach für mich entdeckt.

Lange Rede kurzer Sinn: Dann ging es los mit dem Kaffeehaussitzer und ich stellte mit Erstaunen und Begeisterung fest, wie viele Gleichgesinnte, in ihren Lesevorlieben aber auch so unterschiedliche Menschen sich in der Literatur-Blogosphäre tummeln. Und bin dankbar dafür, wie viele von ihnen ich bis heute persönlich kennenlernen durfte – ob im realen Leben oder virtuell. Was als vages Blog-Projekt begann, ist inzwischen zu meiner virtuellen Identität geworden, die nicht im Gegensatz zum echten Leben steht, sondern ein bedeutender Teil davon ist. „Drei Jahre Kaffeehaussitzer“ weiterlesen

Noch Fragen?

Photo: © Vera Prinz

Der Literaturkritiker, Journalist, Schriftsteller und unermüdliche Listenersteller Stefan Mesch hat auf seinem Blog »Blogfragen für Buchblogger – Fragen zum Mitnehmen« bereitgestellt. Er möchte dadurch mehr über die Menschen hinter den von ihm besuchten Literaturblogs erfahren. Da auch der Kaffeehaussitzer regelmäßig auf seinen Empfehlungslisten auftaucht, habe ich mich jetzt an die Beantwortung der Fragen gemacht, von denen manche kniffliger sind, als sie auf den ersten Blick aussehen. Und das ist dabei herausgekommen. „Noch Fragen?“ weiterlesen

Das erste Jahr

365 Tage

Am 15. Juni 2013 habe ich unter dem Titel Ex Libris den ersten Blogbeitrag auf Kaffeehaussitzer.de online gestellt. Die Idee, unter die Buchblogger zu gehen, schlummerte schon länger in mir, aber letztes Jahr gab ich mir endlich einen Ruck, frickelte mich durch WordPress-Literatur, machte mir Gedanken über Aufbau und Gestaltung, suchte und fand ein passendes Theme und dann war es soweit. Eigentlich wollte ich nur ein bisschen über Bücher plaudern, oder, wie ich damals schrieb: »Ich stelle in meinem Blog Bücher  und Texte vor, die ich gerne gelesen habe. Die mich begeistert, inspiriert, bewegt, fasziniert oder nachdenklich gemacht haben. Die mir etwas bedeuten.« „Das erste Jahr“ weiterlesen

Ex libris

Ex Libris

Jetzt also einen Blog. Dann fange ich mal an.

Wir leben in einer spannenden Zeit. Als 1969 Geborener habe ich als Kind noch erlebt, wie ein Schrankenwärter an einer Bahnstrecke die Schranke heruntergelassen hat. Ich habe tatsächlich noch die letzten Dampfloks in meiner Erinnerung, außerdem natürlich Wählscheibentelefone, Schwarz-Weiß-Fernseher mit drei Programmen, stinkendes Matrizenpapier in der Schule und die Arbeit mit Karteikarten während meiner Buchhändlerlehre.

1993 sah ich das erste Mobiltelefon: Es war im Bankenviertel von Sydney, wo mir ein Mann in Businesskleidung entgegenkam, der laut in einen großen Kasten brüllte, den er sich ans Ohr presste. Das ist jetzt etliche Jahre her und seitdem ist die Welt eine andere geworden. Und ein Ende der technischen Umwälzungen ist überhaupt nicht abzusehen. Irgendwo habe ich den Satz aufgeschnappt: »Wenn das Internet der Buchdruck wäre, würden wir gerade im Jahr 1460 leben.« Es bleibt also spannend.

Was mich durch alle Veränderungen begleitet hat und begleiten wird, das sind meine Bücher. Ich habe keine Ahnung, wie es ist, ohne ein Buch in der Tasche aus dem Haus zu gehen, weil ich das noch nie gemacht habe. Okay, so gut wie nie. Es gibt eigentlich immer ein Buch, das ich gerade lese. Und natürlich neigen Bücher dazu, ständig mehr zu werden. Ist eines fertig gelesen, sind in der Zwischenzeit mindestens zwei, drei, vier neue dazu gekommen. Ich kann gar nicht anders. Und ich liebe es, mich vor das überquellende Bücherregal zu stellen und zu überlegen, was ich als nächstes lese. Bücher herauszuziehen, darin zu blättern, den Anfang zu lesen, ein anderes Buch zu nehmen. So lange, bis die Entscheidung getroffen ist.

Ich stelle in meinem Blog Kaffeehaussitzer Bücher und Texte vor, die ich gerne gelesen habe. Die mich begeistert, inspiriert, bewegt, fasziniert oder nachdenklich gemacht haben. Die mir etwas bedeuten.

Bin gespannt, was da so zusammen kommt.