Nebel, Ruß und Druckmaschinen

Die Buecher, der Junge und die Nacht

Das Schreiben jedes Blogbeitrags beginnt mit einem kleinen Ritual: Das Buch, um das es gehen soll, liegt auf dem Tisch vor mir und ich denke darüber nach, was genau mich daran beeindruckt, begeistert, was Spuren im Gedächtnis hinterlassen, was dieses eine Buch für mich besonders gemacht hat. Wie ich das in Worte fassen kann. Und vor allem, wie ich damit beginne. Beim Roman »Die Bücher, der Junge und die Nacht« von Kai Meyer starte ich mit einem Exkurs, mit einem Abstecher in das alte Leipzig, genauer gesagt, in das Graphische Viertel, denn dort spielt sein Roman zu großen Teilen. Und am Ende des Beitrags gibt es ein Interview mit dem Autor zur Wahl seines Schauplatzes. Die Bilder in diesem Beitrag stammen von meinen Leipziger Streifzügen, auf Spurensuche in einem verschwundenen Stadtbezirk. „Nebel, Ruß und Druckmaschinen“ weiterlesen

Verwehte Spuren

Judith Schalansky: Verzeichnis einiger Verluste

»Verzeichnis einiger Verluste« von Judith Schalansky ist eines jener raren Bücher, bei denen man schon beim ersten Aufschlagen merkt, dass man etwas ganz Besonderes in den Händen hält. Das geschieht nicht oft, aber bei diesem Buch, nein, Gesamtkunstwerk war dieses Gefühl sofort da.

Schon der Geruch. Jede Lektüre beginnt mit einem tiefen Einatmen des Buchgeruchs, dieser wunderbaren Mischung aus Papier, Druckerschwärze und Leim, besser als jedes Parfum dieser Welt. Bücher riechen unterschiedlich und das »Verzeichnis einiger Verluste« duftete phänomenal – ich saß mit begeistertem Gesichtsausdruck in der Straßenbahn und erntete einen wissenden Blick von gegenüber. Nach den ersten Seiten beschloss ich, dieses Buch nicht in der Bahn zu lesen, es nicht der Hektik des Arbeitswegs auszusetzen; schon die zweiseitige Vorbemerkung lässt den Leser so tief in das Thema eintauchen, dass es schade um jede Störung von außen ist. „Verwehte Spuren“ weiterlesen

Spurensuche im Graphischen Viertel

Durch das Graphische Viertel: Der Leipziger Gutenbergweg

Man stelle sich eine Stadt vor. Eine Stadt mit weit über 700.000 Einwohnern. Eine Stadt, in der Kultur, Handel und Industrie in einer perfekten Symbiose existieren. Eine Stadt mit mehr als unzähligen Buchhandlungen, Verlagen und Druckereien. Eine Stadt als Zentrum der Medienproduktion schlechthin. Eine Buchstadt. Wohlhabend. Lebendig. Innovativ. Verschwunden im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs. Geblieben ist ein Mythos. „Spurensuche im Graphischen Viertel“ weiterlesen

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