Die Djian-Dekade

Philippe Djian

Seit Jahren ist es ein festes Ritual: Ein neues Buch von Philippe Djian erscheint, also gehe ich in eine Buchhandlung und kaufe es. Dann lese ich es und stelle es zu den anderen Djian-Büchern ins Regal. So auch dieses Jahr mit »Wie die wilden Tiere«, letztes Jahr und die Jahre davor. Etwas wurde anders im Lauf der Zeit: Früher waren seine Bücher im Stapel vorhanden, dann wurden die Stapel kleiner. Und dieses Jahr war nur ein einziges Exemplar da. Letzes Jahr kannte die Buchhändlerin den Namen des Autors nicht. Sie war sehr jung, etwa in dem Alter in dem ich war, als ich zum ersten Mal von Djian hörte. Wann war das noch mal? Was ist geschehen? Wir sind älter geworden. „Die Djian-Dekade“ weiterlesen

Simone de Beauvoir in Melbourne

Simone de Beauvoir: Alle Menschen sind sterblich

Im März 1993 stand ich in einer Schlange vor einem Schalter des Hauptpostamts in Melbourne. Ich reiste gerade drei Monate durch Australien und wollte dort nach postlagernden Briefen für mich fragen. Heute, in Zeiten von Skype, WhatsApp oder Facetime mag das seltsam klingen, doch damals war es die normale Art und Weise, mit Freunden und Familie daheim in Verbindung zu bleiben, wenn man längere Zeit ohne bestimmtes Ziel unterwegs war. Das Schöne daran war, dass man so richtig weg und wenn man wollte, unerreichbar sein konnte. „Simone de Beauvoir in Melbourne“ weiterlesen