Erik Fyksen ist Ästhet. Und Betreiber von »Fyksens Tankstelle«, dem Titel des Buches von Lars Mütting. Seine Leidenschaft gehört den Autos, ihren Motoren und seiner Tankstelle. Allerdings ausschließlich schönen Autos, und da seit einigen Jahrzehnten nur noch praktische, aber keine ästhetisch anspruchsvollen Autos mehr gebaut werden, hat er sein Herz an die sechziger Jahre verloren und seine Tankstelle wirkt, als sei die Zeit stehen geblieben. Er weigert sich, seine Werkstatt oder seine Verkaufsräume zu modernisieren und alles entspricht dem Klischeebild einer Tankstelle, wie es sie eigentlich gar nicht mehr gibt: Fyksen oder sein Freund und Angestellter Tor-Arne stehen mit ölverschmierten Händen, gerade aus der Werkstatt kommend, an der Kasse, es gibt Ersatzteile auf einfachen Bretterregalen an der Wand, verpackt in schmucklosen Pappkartons, vielleicht noch ein paar Süßigkeiten vor dem Tresen. Aber zum Beispiel keine Würstchen, denn »kocht deine Mutter vielleicht in der Garage?«, keine auf Hochglanz polierten Fliesen, keine belegten Brötchen, es ist eben eine Tankstelle. Ehrlich und geradlinig. „Über Tankstellenästhetik“ weiterlesen