Die Formulierung »Dreißigjähriger Krieg« ist so gebräuchlich und das Ereignis liegt so lange zurück, dass man sich nur selten Gedanken darüber macht, was für eine furchtbare Zeit die Jahre zwischen 1618 und 1648 gewesen sein müssen. Oder wie sie sich auf den weiteren Verlauf der Geschichte ausgewirkt haben, mit Folgen bis ins 20. Jahrhundert und damit bis heute.
2018 jährt sich der Beginn dieses Konflikts zum vierhundertsten Mal und das ist ein guter Anlass, sich etwas näher mit dieser Epoche zu beschäftigen. Und damit, was diese dreißig Jahre eigentlich für die Menschen damals bedeutet haben: Drei Jahrzehnte Verwüstung, Gewalt und millionenfacher Tod, ein Leben in ständiger Unsicherheit. Dorfbewohner wussten nicht, ob ihre Höfe und Häuser heute oder morgen von marodierenden, verrohten Soldatenhorden niedergebrannt würden, Städter mussten stets darauf gefasst sein, Opfer einer Belagerung mit anschließender Plünderung und Brandschatzung zu werden. Folter und Grausamkeiten aller Art waren an der Tagesordnung, Reisen und Handel waren kaum möglich, nach den drei Jahrzehnten glichen weite Teile Mitteleuropas einer unbewohnten Ödnis.
Drei Jahrzehnte. Was für ein gewaltiger Zeitraum, damals fast ein gesamtes Menschenleben. Jetzt, zum vierhundertsten Jahrestag des Kriegsbeginns, bin ich 48 Jahre alt; falls ich 78 Jahre alt werde, jährt sich das Ende zum vierhundertsten Mal. Zeit genug für einige Bücher, die ich zu diesem Thema hier vorstellen möchte. Erst einmal in aller Kürze, ausführlichere Besprechungen werden folgen. Ein weiteres Lesesprojekt hier im Blog Kaffeehaussitzer. „Drei Jahrzehnte Verwüstung“ weiterlesen