Beim Lesen des Romans »Simón« von Miqui Otero war ich mir etwa ab der Hälfte nicht ganz sicher, ob ich ihn hier im Blog vorstellen und empfehlen möchte. Das Buch hat einen starken Anfang, schnell entsteht ein Sog, der einen in die Geschichte hineinzieht. Aber in der Mitte zerfasert die Handlung, der Spannungsbogen droht verloren zu gehen. Doch dann, gerade rechtzeitig, schaffte es der Autor, mich zurückzuholen. Im letzten Drittel nimmt die Story wieder Fahrt auf, Kreise schließen sich, Handlungsstränge biegen auf die Zielgerade ein und ich war gespannt, wie alles enden würde. Es war dann mitten in der Nacht, als ich das Buch zugeklappt und mich über die Feier des Lebens gefreut habe, an der ich teilhaben durfte. Und so ist trotz der ein oder anderen erzählerischen Schwäche »Simón« ein Roman, der in Erinnerung bleiben wird. Und im Herzen. „Das Leben feiern. Irgendwie“ weiterlesen