»Dein Haus steht noch. Du hattest die Hoffnung, dass es eingestürzt wäre. Vielleicht ist Hoffnung nicht das angemessene Wort, doch wenn nicht, welches dann? Du hattest, so viel kannst Du sagen, die Gewissheit, dass es dein Haus nicht mehr gab, und gleichzeitig die Gewissheit, dass dies überhaupt keine Rolle spielte.« So beginnt der Roman »Kanada« von Juan Gómez Bárcena.
Das Haus, in dem er lebte und glücklich war, existiert noch. Doch der Mann, der es betrachtet, steht vor den Trümmern seines Lebens. Und langsam tastet er sich voran, betritt das Haus, wird von seinem Nachbarn jovial begrüßt, findet sich in der ausgeplünderten, nur notdürftig möbilierten Wohnung wieder. »An den weißen Wänden schattige Stellen, die aussehen wie zugemauerte Fenster – dort, wo früher einmal Fotografien und Gemälde hingen. Du bleibst vor einem dieser nachgedunktelten Rechtecke stehen und versuchst, dich zu erinnern. Es gelingt dir nicht.«
Was war geschehen? Und wo war er gewesen? „Nummer 122892“ weiterlesen