Zwei Mal in meinem Leben war ich bisher in Venedig: Im Februar 1997 für einen Tag und im Oktober 2003 fast eine ganze Woche lang. Wie so viele andere Menschen hat auch mich diese Stadt bezaubert – mit ihrer Einzigartigkeit, mit ihrer geschichtsträchtigen Atmosphäre, mit ihrem maroden Charme, mit ihren Nebelschwaden, von denen sie regelmäßig eingehüllt wird und mit ihrer ganz besonderen nächtlichen Stimmung, die schon ans Mystische grenzt. Und trotz aller Touristenmassen hinterlässt sie Bilder im Kopf, die mich seitdem begleiten. Dabei ist die Schönheit Venedigs fragil: Das die Lagunenstadt umgebende, äußerst empfindliche Ökosystem ist durch Industrie und menschliche Gier aus dem Gleichgewicht geraten, während der alles niedertrampelnde Massentourismus Venedig mehr und mehr zu einem Freilichtmuseum verkommen lässt – die Photos der alles überragenden Kreuzfahrtschiffe sind schrecklich anzusehen. Im Roman »Acqua Alta« von Isabelle Autissier geht es um all dies. Die Autorin erzählt die Geschichte einer Familie, die aufs Engste mit Venedig verbunden ist. Mit der stolzen Vergangenheit der Stadt – und mit ihrem Untergang. „Die Lagune weint um ihre Stadt“ weiterlesen
Liebe in Zeiten des Überlebens
Ein Paar nimmt sich ein Jahr Auszeit, kauft ein Schiff und startet zu einem Segeltörn um die Welt. Was traumhaft klingt, wird zu einem Alptraum, als die beiden bei einer Wanderung auf einer abgeschiedenen Insel ein heftiger Sturm überrascht. Nachdem sie sich aus ihrer Notunterkunft herauswagen, ist das Meer wieder ruhig. Und das Schiff verschwunden. So beginnt der Roman »Herz auf Eis« von Isabelle Autissier. „Liebe in Zeiten des Überlebens“ weiterlesen