Ein virtuelles Zuhause

Der Kaffeehaussitzer ist vier Jahre alt geworden. Kurz hatte ich überlegt, dies gar nicht groß zu thematisieren, da der Blog inzwischen solch ein selbstverständlicher Teil meines Lebens geworden ist. Aber gerade, dass dem so ist, erstaunt mich dann doch immer wieder aufs Neue. Als im Juni 2013 der erste Beitrag online ging, hätte ich niemals geahnt, was für eine Bedeutung für mich das Bloggen einmal haben würde. Durch diese vier Jahre ist das Netz zu einer virtuellen Heimat und ist der Kaffeehaussitzer ein virtuelles Zuhause geworden. Und zwar eine Heimat, die ich mit vielen anderen literaturbegeisterten Menschen teile.

Denn das ist das Großartige an diesen vier Jahren: All die Menschen, die ich kennenlernen durfte, Menschen, denen ich sonst wohl nie begegnet wäre; Leser, Blogger, Buchaficionados, Verlagsmenschen, Autoren – vielen Dank für die unzähligen schönen Momente, guten Gespräche und den bereichernden Austausch. Egal, ob im realen Leben oder in den sozialen Netzwerken: Schön, dass es Euch alle gibt!

Ebenso freut es mich, dass ich durch den Blog an zahlreichen gemeinsamen Aktionen mit anderen Bloggern und Buchmenschen beteiligt sein durfte. Und es fasziniert mich immer wieder, wie durch die virtuelle Tätigkeit des Bloggens, die letztendlich nur daraus besteht, mit Hilfe von 26 Buchstaben Texte im digitalen Raum entstehen zu lassen, ganz konkrete Projekte im »echten« Leben Gestalt annehmen. Die Anführungszeichen deshalb, weil das Bloggen für mich ein fester Bestandteil des echten Lebens ist; die digitale und die reale Welt verschmelzen zunehmend zu einem großen Ganzen.

Welche Aktionen und Projekte waren besondere Highlights der letzten vier Jahre?

Als einer der Buchpreisblogger den Deutschen Buchpreis 2015 im Netz zu begleiten.

Zum Lesefest Zürich liest 2016 als offizieller Blog-Kooperationspartner eingeladen gewesen zu sein und darüber berichtet zu haben.

Teil des Blogger-Projekts Warum ich lese zu sein, aus dem im homunculus verlag ein Buch mit vielen inspirierenden Texten entstanden ist. Und gleich dazu eine Kampagne in Zusammenarbeit mit der Stiftung Lesen.

Zu den Autorenkollektiven der E-Book-Anthologien »Tausend Tode schreiben« und »Willkommen! Blogger schreiben für Flüchtlinge« zu gehören.

Im Oktober 2015 Studiogast beim »Tagesgespräch« auf Bayern 2 gewesen zu sein – es ging um das Thema »Darf man Bücher wegschmeißen?«. Die Radio-Redaktion hatte über Google meinen Blogbeitrag entdeckt und mich dazu eingeladen, über ein Studio im WDR-Funkhaus Köln an der Münchener Radiosendung mitzuwirken. Das war ein echtes Highlight in meinem Bloggerleben.

Seit August 2016 auf BuchMarkt.de die Kolumne Kaffeehaussitzers Netzrückblick zu schreiben und dort an jedem letzten Werktag eines Monats lesenswerte Fundstücke aus der bunten Welt der Literaturblogs vorzustellen.

Im Mai 2016 beim Bloggertag bei Suhrkamp ein wunderbares Wochenende in Berlin mit einer Menge netter Menschen zu verbringen.

Im November 2016 zusammen mit Ute Nöth, die beim Carlsen Verlag den Bereich Blogger-Relations betreut, an der HTWK Leipzig zum Thema »Erwartungs.Haltung: Buchblogger trifft auf Blogger-Relations« vorzutragen. 19 Jahre zuvor hatten wir dort gemeinsam unser Studium der Verlagswirtschaft begonnen und es war spannend, nach so vielen Jahren dort als Dozenten zu stehen.

Für einen Beitrag im KiWi-Blog mit Volker Kutscher durch Köln-Klettenberg zu spazieren, um dann bei einigen Kölsch ausführlich über das Schreiben, über Zeitgeschichte und den Bezug zum Heute zu reden. Und natürlich über Gereon Rath.

Seit 2015 Mitglied eines Bloggerteams zu sein, das die Büchergilde Gutenberg mit Beiträgen für das Quartalsmagazin unterstützt.

Einer der Beteiligten am Blogbuster-Preis 2017 gewesen zu sein; einem Literaturpreis, der von buchrevier-Blogger Tobias Nazemi konzipiert wurde und damit komplett aus der Literaturbloggerwelt heraus entstanden ist.

Was für eine intensive Zeit. Bin gespannt, wie es weitergehen wird.

Übrigens: Der Beitrag »Wo ich Bücher kaufe. Und wo nicht« ist einer der meistgelesensten Texte hier auf Kaffeehaussitzer. Da es sich dabei um ein echtes Herzensthema von mir handelt, freut es mich umso mehr. In diesem Sinne: #SupportYourLocalBookstore

Auf die nächsten vier Jahre!

5 Antworten auf „Ein virtuelles Zuhause“

  1. Guten Morgen, ich habe dich entdeckt über eine andere schreibbegeisterte Bloggerin und freue mich, dass ich mich in vielen deiner Worte wiedererkenne. Ich lese mich mal durch deinen Blog und melde mich wieder an der ein oder anderen Stelle. Ach und wenn du Interesse hast als Kaffeehaussitzer in unserer kleinen FB Gruppe „Schreiben in Cafés“ teilzunehmen, komm doch dazu. Es würde mich freuen. Wir sammeln schöne Cafés auf der ganzen Welt zum Schreiben. Und must have…Die schönsten Cafés in Europa kennst du sicher?

    1. Vielen Dank für Deinen netten Kommentar – es freut mich, dass es Dir hier gefällt. Gerne schaue ich mal in der FB-Gruppe vorbei, das Thema passt ja perfekt.

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